reichlich oberflächlich

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sommerkindt Avatar

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Mit einem sehr kompakten Schreibstil, lässt die japanische Autorin, den Leser in ihren Kulturkreis eintauchen. Dabei discht sie Themen wie Leistungsgesellschaft, Popkultur, Kommerz, Idol-Fan-Kultur und soziale Medien an.

Akari, eine junge japanische Schülerin steht in diesem Roman stellvertretend für all die Fans, die einen Idol anhimmeln und ihr Leben weitestgehend zurückstellen. Für Fanutensilien CD´s und ähnliches reicht das Taschengeld schon lange nicht mehr aus, also muss man notgedrungen, in Kneipen jobben, um sich einen gewissen Lebensstil leisten zu können. Als Fan weis man mehr über sein Idol, als über das Weltgeschehen, es sei denn sein Idol, wirkt in einer Aufführen mit, die ein Thema gewidmet ist und man sich so mit dem Thema auseinandersetzen muss. Weder die Umwelt noch die eigene Familie kann diesen extremen Fankult nachvollziehen.

Das eigentliche Leben von einem Fan wie Akari finden im virtuellen Netz stand, wo sie sich mit Gleichgesinnten umgibt. Nur leider verliert sie dadurch mehr und mehr den Bezug zur realen Welt. Ich meine als wir jung waren haben wir auch Boyband angehimmelt, sind auch zu Konzerten gegangen, haben CD´s gekauft ja. Aber wir haben auch unser Leben weiter gelebt. Sind zur Schule gegangen haben gelernt und einen Abschluss gemacht. Aber bei Akari ist das alles zur Nebensache degradiert. Zudem baut sich körperlich und geistig ab, da sie durch das Jobben extrem belastet ist. Besonders schlimm fand ich allerdings die Reaktion der Mutter, wie Akari offensichtlich in die Pubertät kommt und die Mutter extrem negativ auf Hautunreinheiten reagiert. Neben einer perfekten und extrem strebsamen Schwester kann Akari eben nicht mithalten. Und da ist es offensichtlich einfacher sich einen Fankult hinzugeben. Das sie damit ihre ganze Zukunft aufs Spiel setzt, will sie nicht wahrhaben.

Das Cover mit dem unscharfen Mädchen passt ganz gut zu Geschichte.

Fazit: Ich hatte mir von diesem Roman etwas mehr erwartet. Die Geschichte fand ich schlussendlich doch ein wenig zu oberflächlich, auch wenn man als Leser die Möglichkeit hatte in einen anderen Kulturkreis einzutauchen.