Sei (m)ein Star!

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Die junge Schülerin Akari ist besessen von Masaki, der Mitglied in einer J-Pop Band ist, also einer japanischen Popmusik-Gruppe. Sie kauft alle CDs und DVDs der Band, die meisten doppelt und dreifach, führt einen Blog und spart alles, was sie in ihrem Nebenjob verdient, um Tickets für ein Konzert ihres Idols kaufen zu können. Als ein Skandal um Masaki die Nachrichten beherrscht, ist Akari entschlossen, alles zu tun, um noch ein besserer Fan zu sein.

Der Begriff J-Pop war mir bisher kaum geläufig, ich brachte diesen zwar mit Japan in Verbindung, aber was damit tatsächlich gemeint ist, war mir überhaupt nicht klar. Es wäre wahrscheinlich sinnvoller gewesen, sich vor dem Lesen dieses Buches darüber zu informieren, denn dann hätte sicherlich einiges mehr Sinn gemacht. Ich möchte also meinen Leseeindruck damit beginnen, dies interessierten LeserInnen nahezulegen, um diesen gesellschaftskritischen Roman rund um die Fankultur in Japan mehr verstehen und damit nachvollziehen zu können.

Im Nachhinein wird mir durch mein nachträglich angelerntes Wissen erst richtig bewusst, worauf die Autorin hinauswollte, wobei es schwierig für mich ist, dies wirklich zu verstehen, weil ich in jungen Jahren zwar ebenfalls ein Fan des ein oder anderen männlichen oder weiblichen Popstars gewesen bin, dies aber nie damit verbunden war, dass ich mich mit Fanartikeln dieser Person hätte eindecken wollen. Mir persönlich reichte da der lebensgroße Starschnitt oder ein Poster, um glücklich zu sein. Im Buch ist dies anders, das Verhalten von Akari fand ich befremdlich, um nicht zu sagen fanatisch, ihr Umfeld überfordert, die Marketingmaßnahmen, wenn es um Kinder und Jugendliche geht, überzogen und falsch. Anscheinend funktioniert diese Maschinerie hervorragend und die Schäden, die sie verursacht, sieht man erst, wenn es zu spät ist.

Dieser preisgekrönte Roman funktioniert wahrscheinlich besser in dem Land, in dem er spielt. Mir waren viele Andeutungen und Hinweise fremd, wodurch wahrscheinlich beim lesen einiges an Authentizität verloren ging. Dennoch hat mir das Buch gefallen, denn Japan fasziniert mich, seine Menschen und deren Kultur auch.