Verläuft sich mit der Zeit

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An diese Rezension wage ich mich mal anders heran. Ambivalent. Genau wie mich "Idol in Flammen" zurücklässt.

Den Beginn des Romans, der auch gleichzeitig die Leseprobe darstellte, mochte ich sehr.
Eine junge Frau in Japan, mit ehrlichen - in Anbetracht ihrer Kultur schon schockierend - direkten und ehrlichen Worten. Gefangen in einer Obsession gegenüber ihrem Idol, das gerade mit Negativschlagzeilen vorallem im Internet fertig gemacht wird.

..wenn man aber während des Lesens bemerkt, dass bereits diese kurze Zusammenfassung die gesamte Story darstellt, fällt einem doch etwas die Mimik aus dem Gesicht.
Nüchtern betrachtet darf man bei einem Roman von 128 Seiten Umfang natürlich nicht zu viel erwarten, dennoch hätte ich gern eine Entwicklung beobachtet. Eine etwas Bedeutendere, als sie hier zu finden ist.

Wie erwähnt; ich mochte es sehr, wie man in dieses Buch startet.
Japanischer könnte die Protagonistin nicht sein, das gefiel mir sehr - auch die Emotionen, die anfangs zu finden sind.
...aber stetig abflauen, abgesehen vom Leser. Von Mitleid zum Erschrecken bis hin zur Wut über die offen präsentierte Resignation.

"Idol in Flammen" ist sozialkritisch und warnend. Aber nur wenn man nachdenkt und die japanische Kultur etwas kennt.

Letztendlich empfinde ich Rin Usamis Debüt als nichtssagend, außer man ist explizit auf der Suche nach schlechter Laune oder Depressionen.
Es gibt viele Ansatzpunkte um über dieses Buch zu sprechen. Ob das nötig ist, oder man seine Zeit lieber mit schönen Dingen im Leben verbringt, ist allerdings eine andere Frage.