Der Flug des Ikarus

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ryria Avatar

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Olivia und fünf ihrer Klassenkameraden der Arcane Academy erkunden zusammen die verschiedenen Ebenen der Realität und fragen sich schon bald: Was verbirgt sich auf den verbotenen Ebenen?
Zunächst betonen möchte ich die wunderschöne Gestaltung des Buches, die auch thematisch extrem passend ist und auch noch mit zusätzlichen Illustrationen und einer Karte die Welt und Charaktere veranschaulicht.
Aber auch der Text selbst trägt super hierzu bei, in Kombination konnte ich mir sowohl die Academy als auch unsere 6 Studenten immer richtig gut vorstellen.

Da absolute Highlight der Geschichte war das Magiesystem in Verbindung mit den verschiedenen Ebenen, was ich so auch noch nie gelesen hatte. Um Zauber zu wirken benötigt man Zirkel, die man mit speziellen Runen füllt. Hierbei sind unendlich viele kreative Möglichkeiten vorhanden, die auch immer wieder Verwendung finden und dabei logischen Vorschriften folgen. Statt einfach nur zu zaubern, sind es schon fast mathematische Berechnungen, aber auf eine dem Leser noch gut verständliche Art.
Auch die Ebenen habe ich richtig gerne mit den Protagonisten zusammen erkundet, voller Neugier, gespannt und in freudiger Erwartung, was uns auf der nächsten Ebene erwarten wird. Ein wenig hat es sich auch wie ein Videospiel angefühlt, man benutzt die Magie um Hindernisse und Gefahren zu überwinden, dabei neue Runen zu finden und das nächste "Level" zu erreichen.
Ich hätte noch gerne ein wenig mehr über die arkane Gesellschaft erfahren und vielleicht auch noch mehr Vorlesungen "besucht", da ich vor allem diese Hogwarts-ähnliche Akademie sehr cool fand, jedoch hätte dies vermutlich den Rahmen gesprengt.
Dafür gab es zumindest interessante Fakten und Zitate über diese Welt an jedem Kapitelanfang, was ich auch sehr spannend fand.

Was mich jedoch vor allem in der ersten Hälfte des Buches gestört hat: Ich fand die Welt so gut, dass die Charaktere dagegen eher blass wirkten und mich nicht so sehr interessiert haben. Die meisten von ihnen waren hauptsächlich privilegierte Sprößlinge und mit der Ich-Erzählerin bin ich auch nicht sofort warm geworden.
Je mehr Zeit ich mit ihnen verbracht habe, desto mehr sind sie mir jedoch auch ans Herz gewachsen, vor allem nachdem es auch deutliche Charakterentwicklungen gab. Emotional haben sie mich zwar auch gegen Ende nicht komplett abgeholt, aber doch schon zu großen Stücken.
Bei der Handlung fand ich es ein wenig ungünstig, dass der Prolog quasi ein Spoiler ist. Trotzdem kann man sich noch von so einigen Plottwists überraschen lassen und langweilig wurde es eigentlich nie so wirklich.
Insgesamt ein toller Einzelband mit einer absolut faszinierenden Welt!