Wie immer: absolut wunderbar!

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Ich habe schon sämtliche Bände der gleichermaßen cleveren wie entzückenden Online-Omi gelesen und würde 'Oma Nate' am liebsten höchstpersönlich adoptieren!

Auch in Band 21 beweist sie wieder einmal, dass sie Herz, Humor und jede Menge klaren Menschenverstand hat. Hinter dem Pseudonym steckt übrigens Erfolgsautor Torsten Rohde - den ich an dieser Stelle offiziell darum bitte, dass Renate mindestens ein stolzes Alter von 100 Jahren oder mehr erreichen muss, denn ohne sie geht es nicht!

Als alte Berliner Pflanze (halb Berlin, halb Brandenburg) hat mich der sympathische Dialekt der knuffig-patenten Omi direkt an meine Spreewald-Heimat erinnert. Was soll ich euch sagen … jedes Renate-Buch fühlt sich wie ein gemütlicher Plausch mit einer lang vertrauten Freundin an - und tut meiner Seele einfach gut.

Ihre Tipps fürs Dorfleben habe ich ebenso geliebt wie die Beobachtungen zum Unterschied von Ost- und West - absolut on point, da musste ich beim Lesen so schmunzeln:

"An den kleinen Marktplätzen in den Dörfern erkennt man übrigens bis heute den Unterschied zwischen Osten und Westen. (…) Mit der Straßenumbenennerei haben sie es ja, davon kann ich auch ein Lied singen. Die Zeiten ändern sich und mit ihnen auch die Menschen, derer gedacht wird und die man wertschätzt. Manchmal fällt es einem ja direkt ins Auge, dass der Geehrte nicht mehr in die Zeit passt und dass umgetauft werden sollte. […]"

Renates spontaner Wahlkampf in Spreeweide ist ein echtes Lesevergnügen - immer voll authentisch und lebendig, stets mit einem Augenzwinkern erzählt und manchmal auch mit einem kleinen Hauch Melancholie.

Mein Lieblingszitat dieses Mal:

"Man soll immer sagen, was man denkt, und wenn man das Herz auf dem rechten Fleck hat, denkt man auch meist gute Sachen. Und wofür hat man ein Herz, wenn man nicht drauf hört, frage ich Sie."

Das ist nicht nur typisch Bergmann, sondern auch ein Lebensmotto, das ich mir am liebsten sofort in großen Lettern an den Kühlschrank pinnen möchte.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Auch wenn andere Online-Omi-Bücher (wie z.B. meine Highlights "Das ist ja wohl die Krönung", "Fertig ist die Laube" oder "Man muss sich nur trauen") mir inhaltlich mehr zusagen das Thema Politik/Wahlkampf, war es wieder einmal ein wunderbar gelungenes Werk - warmherzig, liebenswert, voller Situationskomik und mit viel Herz geschrieben. Besonders das relativ offene Ende überraschte mich und verstärkte meine Neugier auf den nächsten Band. Klare Leseempfehlung!