Winkelmann wirkt!

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Schon das Cover zieht einen magisch an – düster, atmosphärisch, ein bisschen wie ein verlorener Moment zwischen Wald und Wahnsinn. Es passt perfekt zur beklemmenden Stimmung der Leseprobe. Ich liebe Thriller, die mit dunklen Bildern und psychologischer Tiefe spielen und genau das tut dieser Text von der ersten Zeile an.
Die düstere Ich-Perspektive im Prolog ist so intensiv, dass ich mich selbst fast in der Dunkelheit verloren habe. Diese Schatten, die leben, beobachten und verschlucken – ich hatte direkt Gänsehaut.

Der Schreibstil ist typisch Winkelmann: schnörkellos, klar und emotional aufgeladen. Er weiß einfach, wie man Spannung aufbaut – mit einem Rhythmus, der einen durch die Seiten treibt. Ich fand vor allem den Wechsel der Perspektiven gelungen – vom verstörenden Prolog zu Jonas, dem Vater, dessen Tochter verschwunden ist, und dann zu Franca, der eigenwilligen Ermittlerin. Alle drei Charaktere haben sofort Tiefe. Jonas’ Schmerz ist greifbar, Francas Toughness sympathisch, und die alte Frieling? Eine Figur mit Vergangenheit, Macht und Rissen in der Fassade – genau die Mischung, die ich liebe.

Was mich total neugierig macht, ist diese parallele Entwicklung: der alte Vermisstenfall mit Isabell und die aktuelle Suche nach Silvia. Ich bin überzeugt, dass es da eine Verbindung geben muss. Vielleicht war Isabell nie einfach “verschwunden”, sondern lebt irgendwo unter falscher Identität? Oder Silvia weiß etwas über das damalige Verbrechen? Ich liebe es, wenn ich beim Lesen miträtseln kann – und ich bin mir sicher, dass Winkelmann wieder mit Wendungen um die Ecke kommt, die ich so nicht kommen sehe.

Ich will dieses Buch unbedingt weiterlesen – nicht nur, weil ich wissen will, was mit Isabell passiert ist, sondern weil ich diese düstere, fast unheimliche Stimmung geradezu aufsauge. Und ich würde es auch zu gerne gewinnen, weil ich schon jetzt weiß, dass ich es in einem Rutsch durchlesen und dann meinen Freund:innen aufdrängen werde. Es fühlt sich an wie ein Puzzle, bei dem man unbedingt das nächste Teil finden muss – und ich bin sowas von bereit für die nächste Ecke.