Die Suche nach der Wahrheit

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smolsin Avatar

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Von Andreas Winkelmann habe ich bereits ein paar Bücher gelesen und auch gemocht, daher waren meine Erwartungen eher etwas höher angesetzt. Leider konnte mich der Autor mit seinem neuesten Werk „Ihr werdet sie nicht finden“ nicht vollends überzeugen.

Franca ist Privatdetektivin und wird von einer alten Dame beauftragt, deren Enkelin Silvia zu finden. Während der Ermittlungen stößt Franca auf Ungereimtheiten und einen sieben Jahre alten, bereits stillgelegten Fall der ebenfalls vermissten Isabell.

Jonas, Isabells Vater, ist vom Leben schwer gezeichnet. Nachdem er den vermeintlichen Mörder seiner Tochter getötet hat, verlor er seinen Job als Polizist und auch die Leiche ist weiterhin nicht auffindbar.

Die Geschichte rund um die zwei Vermisstenfälle wird in zwei Zeitebenen erzählt. Während diese für Thriller typische Art der Erzählung oft für Spannung sorgt, hatte ich hier mehrmals das Gefühl, dass mir Verknüpfungen zwischen den einzelnen Fällen komplett fehlten. Die Spannung war am Anfang zwar noch gegeben, blieb aber ungefähr ab der Mitte des Buches komplett auf der Strecke.

Positiv zu erwähnen sind hingegen die Figuren. Diese wirken authentisch und ihre Handlungen, Gefühle und Gedanken sind absolut menschlich und nachvollziehbar. Ohne zu klischeehaft daherzukommen, schafft Winkelmann es, die Dynamiken unterschiedlicher Persönlichkeiten realistisch darzustellen.

Ich würde das Buch eher eingeschränkt empfehlen. Wer etwas mehr Spannung erwartet, wird vermutlich enttäuscht. Für Einsteiger ins Genre kann dieser seichte Thriller jedoch genau das richtige sein.