Gänsehaut und Taschentuchalarm

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azyria_sun Avatar

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Worum geht’s?
Vor 7 Jahren verschwand ein junges Mädchen. Bis heute gibt es keine Spur von ihr. Ihr Vater saß im Gefängnis. Franka ist Privatdetektivin und setzt sich wegen eines anderen Vermisstenfalls mit ihm in Verbindung; und plötzlich wird der alte Fall wieder aktuell.

Meine Meinung:
Andreas Winkelmann ist immer ein Garant für rasante Spannung. Und auch sein Thriller „Ihr werdet sie nicht finden“ bildet da keine Ausnahme. Aus unterschiedlichen Zeitebenen und Perspektiven führt er uns hier in gewohnt bildhaftem Schreibstil durch den Fall. Und ich muss sagen, sein Schreibstil hat wirklich hohen Wiedererkennungswert. Ein neuer typischer Winkelmann, der mich von der ersten Seite an gefesselt hat.

Wir begleiten hauptsächlich Franka und Jonas. Beide fand ich auf ihre Art interessant. Zwei sympathische Alleingänger, die durch den Fall zusammengebracht werden. Auch die Protagonisten drum herum waren sehr gut gewählt und in Szene gesetzt und haben das Ganze perfekt abgerundet. Spannend fand ich auch die kursiven Kapitel, bei denen lange Zeit unklar war, in wessen Kopf wir da blicken und die im Nachhinein eine wirklich interessante Perspektive aufgezeigt haben.

Der Fall selbst bzw. die Fälle, denn wir haben sowohl in der Gegenwart als auch in der 7 Jahre zurückliegenden Vergangenheit ermittelt, hatten es in sich. Es wurden so viele Themen abgedeckt, viele im Bereich der Pädokriminalität, es war so fesselnd wie erschreckend. Ein bisschen Mafia. Zerstörte Hoffnungen. Und wir hatten das perfekte Setup, bei dem es von Seite zu Seite spannender wurde. Ich mochte Frankas Art zu ermitteln. Die atmosphärischen Schauplätze. Es war ein Buch, das mich wirklich hineingezogen hat in die Umgebung, die Tatorte, die Ermittlungen und die Menschen. Und ein Fall, der so klar schien und es dann doch nicht war. Bis zum Schluss hatten wir immer wieder Wendungen, die ich so nicht vorhergesehen habe. Aber das Beste und Emotionalste war die Szene am Schluss. Ich kann nicht zu viel verraten, ohne zu spoilern, aber bei der Wand aus 20 Polizisten war bei mir wirklich Taschentuchalarm angesagt, so herzergreifend waren diese letzten Momente. Das hat das Buch für mich wirklich noch ein bisschen besonderer gemacht. Der Fall hatte es schon in sich, die Ermittlungen und der Weg zur Auflösung waren spannend und man konnte nicht aufhören zu lesen, aber diese letzte Szene wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Der neue Thriller von Andreas Winkelmann hat es wirklich in sich. In „Ihr werdet sie nicht finden“ haben wir nicht nur atmosphärische Szenerien und einen grauenhaften Alptraumfall. Wir haben auch Verwicklungen von Gegenwart und Vergangenheit, Irrungen und Wirrungen, Twists und Wendungen – man weiß gar nicht, was man von allem halten soll, bis das Ende immer schneller näherkommt. Ein rasantes Ende, das ich so nicht erwartet hätte. Und mein Lieblingspart ist kurz vorm Schluss die Szene mit den Polizisten; da hatte ich wirklich Pipi in den Augen.

5 Sterne von mir!