Intelligent konstruiert und spannend!
Inhalt
Vor sieben Jahren verschwand Jonas Waiders damals 16-jährige Tochter Isabell nach einer Party spurlos. Gemeinsam mit seinen Kollegen führte Jonas, seinerzeit Polizeikommissar, umfangreiche Ermittlungen durch, die kein Ergebnis brachten. Nachdem auch Isabells Mutter Marie an dieser Tragödie zerbrach, drehte Jonas durch und übte Rache an dem Mann, den er für Isabells Entführer und Mörder(?) hielt: Bernd Vollstedt, ein unsympathischer Alkoholiker, den Jonas wegen Misshandlung von dessen Stieftochter Silvia Frieling angezeigt hatte.
Auch sieben Jahre später ist Jonas davon überzeugt, dass Vollstedt, der nicht mehr am Leben ist, Isabell entführt hat. Auch wenn er nicht mehr daran glaubt, dass sie noch lebt, will er unbedingt ihren Leichnam finden und mit Ehren bestatten. Zu diesem Zweck sucht er Gerlinde Frieling, die ehemalige Lebensgefährtin von Vollstedt, auf und versucht von ihr Informationen zu bekommen.
Unterdessen wird die Privatdetektivin Franca Lichtenwalter von Gerlinde Frielings Mutter, die keinen Kontakt mehr zu ihrer Tochter hat, damit beauftragt, ihre verschwundene Enkelin Silvia zu finden. Silvia, die seinerzeit eine Klassenkameradin von Isabell Waidner war, hat das Asperger Syndrom und gilt als „seltsam“.
Über die Familie Frieling kreuzen sich die Wege von Jonas und Franca und nach anfänglichen Schwierigkeiten miteinander beginnen sie gemeinsam zu ermitteln – beiden ist daran gelegen, Silvia zu finden, die aufgrund von früheren Andeutungen, die nicht ernst genommen wurden, etwas über Isabells Schicksal wissen könnte…
Beurteilung
Der Plot des Krimis ist komplex konstruiert und recht verwickelt. Die Ermittlungen von Jonas und Franca führen über viele Umwege, neue Informationen und weitere Tatverdächtige / Motive quasi durch ein Labyrinth, das es dem Leser unmöglich macht, frühzeitig auf die Auflösung zu kommen. Ein sehr bildhafter Erzählstil mit Cliffhangern und der Perspektivwechsel zwischen Jonas und Franca halten die Spannung und das Interesse bei der Lektüre aufrecht. Darüber hinaus sorgen eingeschobene, kursiv gedruckte Kapitel einer als Ich-Erzähler auftretenden Person für weitere Spannung, denn diese Person versteckt sich und fühlt sich von einem „Sandgräber“ bedroht.
Franca Lichtenwalter ist eine beeindruckende Frau: klug, mutig, mit einem guten moralischen Kompass und viel Empathie ausgestattet. Man könnte sie sich gut als Protagonistin einer Reihe vorstellen. In Bezug auf Jonas Waider ist die Charakterisierung allerdings weniger gelungen, bzw. eher unglaubwürdig. Bei allem Verständnis für sein Trauma sind seine Verhaltensweisen, die von unkontrollierten Gewaltausbrüchen geprägt sind, nicht realitätsnah – seine Figur wirkt stark überzeichnet.
Sehr gut wird die Notwendigkeit eines empathischen und geschulten polizeilichen Umgangs mit psychisch instabilen Zeugen verdeutlicht.
Fazit
Ein intelligent konstruierter und spannender Krimi, dem es allerdings in einigen Details an Realitätsnähe mangelt – fesselnde Unterhaltung ist jedoch garantiert!
Vor sieben Jahren verschwand Jonas Waiders damals 16-jährige Tochter Isabell nach einer Party spurlos. Gemeinsam mit seinen Kollegen führte Jonas, seinerzeit Polizeikommissar, umfangreiche Ermittlungen durch, die kein Ergebnis brachten. Nachdem auch Isabells Mutter Marie an dieser Tragödie zerbrach, drehte Jonas durch und übte Rache an dem Mann, den er für Isabells Entführer und Mörder(?) hielt: Bernd Vollstedt, ein unsympathischer Alkoholiker, den Jonas wegen Misshandlung von dessen Stieftochter Silvia Frieling angezeigt hatte.
Auch sieben Jahre später ist Jonas davon überzeugt, dass Vollstedt, der nicht mehr am Leben ist, Isabell entführt hat. Auch wenn er nicht mehr daran glaubt, dass sie noch lebt, will er unbedingt ihren Leichnam finden und mit Ehren bestatten. Zu diesem Zweck sucht er Gerlinde Frieling, die ehemalige Lebensgefährtin von Vollstedt, auf und versucht von ihr Informationen zu bekommen.
Unterdessen wird die Privatdetektivin Franca Lichtenwalter von Gerlinde Frielings Mutter, die keinen Kontakt mehr zu ihrer Tochter hat, damit beauftragt, ihre verschwundene Enkelin Silvia zu finden. Silvia, die seinerzeit eine Klassenkameradin von Isabell Waidner war, hat das Asperger Syndrom und gilt als „seltsam“.
Über die Familie Frieling kreuzen sich die Wege von Jonas und Franca und nach anfänglichen Schwierigkeiten miteinander beginnen sie gemeinsam zu ermitteln – beiden ist daran gelegen, Silvia zu finden, die aufgrund von früheren Andeutungen, die nicht ernst genommen wurden, etwas über Isabells Schicksal wissen könnte…
Beurteilung
Der Plot des Krimis ist komplex konstruiert und recht verwickelt. Die Ermittlungen von Jonas und Franca führen über viele Umwege, neue Informationen und weitere Tatverdächtige / Motive quasi durch ein Labyrinth, das es dem Leser unmöglich macht, frühzeitig auf die Auflösung zu kommen. Ein sehr bildhafter Erzählstil mit Cliffhangern und der Perspektivwechsel zwischen Jonas und Franca halten die Spannung und das Interesse bei der Lektüre aufrecht. Darüber hinaus sorgen eingeschobene, kursiv gedruckte Kapitel einer als Ich-Erzähler auftretenden Person für weitere Spannung, denn diese Person versteckt sich und fühlt sich von einem „Sandgräber“ bedroht.
Franca Lichtenwalter ist eine beeindruckende Frau: klug, mutig, mit einem guten moralischen Kompass und viel Empathie ausgestattet. Man könnte sie sich gut als Protagonistin einer Reihe vorstellen. In Bezug auf Jonas Waider ist die Charakterisierung allerdings weniger gelungen, bzw. eher unglaubwürdig. Bei allem Verständnis für sein Trauma sind seine Verhaltensweisen, die von unkontrollierten Gewaltausbrüchen geprägt sind, nicht realitätsnah – seine Figur wirkt stark überzeichnet.
Sehr gut wird die Notwendigkeit eines empathischen und geschulten polizeilichen Umgangs mit psychisch instabilen Zeugen verdeutlicht.
Fazit
Ein intelligent konstruierter und spannender Krimi, dem es allerdings in einigen Details an Realitätsnähe mangelt – fesselnde Unterhaltung ist jedoch garantiert!