Spannend mit leichten Schwächen

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melanie82 Avatar

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Ich bin durch die „Auris“-Reihe auf Vincent Kliesch gestoßen und da ich diese sehr gelungen fand, war ich natürlich neugierig, ob auch „Im Auge des Zebras“ da mithalten kann. Das Cover hätte mich eher nicht angesprochen, aber es geht ja um den Inhalt - und nachdem man auch den Zusammenhang zu dem im Titel angesprochenen Zebra kennt, ergibt das so alles natürlich auch Sinn. Im Buch muss die Kommissarin Olivia Holzmann einen Fall lösen, den es eigentlich nicht geben kann: mehrere Kinder werden quer durch Deutschland entführt, die Eltern anschließend ermordet. Und das Ganze absolut zeitgleich - und die Zeugenbeschreibungen weisen auf den identischen Täter hin. Wie kann das also sein, wie kann dieser es bewerkstelligen, an mehreren Orten gleichzeitig zu sein? Olivia versucht, ihren früheren Mentor Severin Boesherz sowie eine pensionierte Kommissarin, die beide bei einem ähnlichen Fall beteiligt waren, einzubeziehen. „Im Auge des Zebras“ beginnt spannend, die Parallelen zu dem früheren Fall werden dabei gleich eingebracht - aber so leicht es es natürlich nicht. Die Story wird aus mehreren Perspektiven erzählt, sowohl aus Olivias Sicht als Ermittlerin, aber u.a. auch aus der von Boesherz sowie den Kindern des früheren Falls. Dadurch gewinnt die Geschichte an Tiefe. Die Charaktere sind gut gezeichnet, lediglich den Täter und seine Motive hätte man für meinen Geschmack noch etwas mehr ausbauen können. Hier wird das am Ende relativ schnell aufgelöst. Nach dem spannenden Auftakt gab es einige Längen, bevor es dann zum Ende hin nochmal richtig spannend wird, nachdem sich die unterschiedlichen Fäden für Olivia zusammenfügen. Die Kapitel sind schon kurz, so dass man versucht ist, noch eins und dann nochmal ein Kapitel zu lesen. Für mich ein absolut solider Thriller mit nur geringen Kritikpunkten.