Die Vergangenheit lässt keine Ruh

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archer Avatar

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Zum Buch: Ein Pageturner, haben sie gesagt. Eine spannende, gänsehauterzeugende, gruselige Geschichte, haben sie versprochen. Und siehe da: Es waren alle Zutaten vorhanden. Ein dunkler, dunkler Wald. Ein einsames Haus in dem dunklen, dunklen Wald. Fünf Leute, die nicht unterschiedlicher sein könnten, wenn man welche suchte. Und eine Vergangenheit zwischen zweien dieser Leute, die sich bis in die Gegenwart erstreckt. Spuren im Schnee, alberne Spiele, die einige von ihnen verletzen, keine Möglichkeit, jemanden anzurufen, weil die Telefonleitungen gekappt sind, ein Ouija-Spiel, eine Schrotflinte, ein Schuss inder Nacht, Blut, Tod und Tragödie.

Ich war so gespannt zu sehen, wie sich das entwickeln würde. Klar, das ist jetzt nicht gerade die Neuerfindung des Rads, aber man findet eine Menge Bücher da draußen, die man nicht mehr aus der Hand legen kann. Dieses hier ist keines von ihnen. Ja, der Schreibstil ist nett, einfach und fließt so dahin, aber das war's auch schon. Jedes Mal, wenn es auch nur zu einem Hauch von Spannung kam, endete die Szene. Dafür bekam man eine Masse an Wiederholungen und Monologen der Hauptprotagonistin, Nora. Und Nora, man kann es kaum anders sagen, ist eine wirklich dumme Frau mit der emotionalen Entwicklung eines Teenagers. Mit Nora steht und fällt die Geschichte, und ich muss leider konstatieren: sie fällt. Fast niemals konnte ich ihre Gedanken, ihre Taten oder ihr Benehmen nachvollziehen. Also, was bleibt? Ärger über eine vorhersehbare und manchmal alberne Story.