ein Haus im Wald

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frenx51 Avatar

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Nora erhält überraschend eine Einladung zu einem Junggesellinnenabschied ihrer Schulfreundin Clare, die damals ihre beste Freundin war. Sie zweifelt ob sie wirklich hingehen soll und wagt den Schritt gemeinsam mit ihrer Freundin Nina. Doch schnell bereut sie ihre Zusage. Denn im riesigen Glashaus in einem Wald in Nordengland, geht etwas wirklich schrecklich schief und Nora ist mittendrin.

Das Buch spielt im Wald, was ein gutes Element für einen spannenden Thriller ist und doch überzeugt mich dieser Spannungsmäßig nicht ganz. Die Autorin schreibt zwar sehr authentisch und detailliert, wie unheimlich der Wald ist und ebenfalls werden die Protagonisten greifbar dargestellt, doch was fehlt ist die durchgehende Spannung. Anfangs hatte ich große Erwartungen, ich war gefesselt, da der Ort sehr gut beschrieben wurde und immer wieder schien etwas merkwürdig zu sein, doch das Kennenlernen der Personen und die Party zogen sich ziemlich in die Länge. Zwar ist es gut, wenn die Protagonisten sich zu einer greifbaren Person entwickeln und man die ein oder andere Eigenheit kennenlernt, doch wenn im Thriller nicht wirklich etwas passiert, außer ein nettes Beisammensein mit kleinen Spielchen, Alkohol, Drogen und der ein oder anderen Streitigkeit ist es eben auch kein wirklich guter Thriller. So wirkte das Buch zumindestens die erste Hälfte auf mich, zum Schluss wurde es etwas spannender, doch mir war ziemlich schnell klar, wie es sich auflöst und das hat natürlich die Spannung weiter sinken lassen.
Was wieder mein Interesse geweckt hat, war dass die Handlung in den unterschiedlichen Zeiten hin und her gewechselt hat. Dabei haben wir Nora im Krankenhaus erlebt und gemeinsam mit ihr, ihre Gedächtnislücken vervollständigt und auch Rückblicke in die Vergangenheit gewagt und zum anderen waren wir direkt beim Junggesellinenabschied.
Die Protagonisten sind gut dargestellt und alle 6 Beteiligten werden authentisch beschrieben. Allen voran Nora, die eigentlich Leonora heißt, aber früher Lee genannt wurde. Sie lebt ziemlich zurück gezogen, da sie die Geschehnisse von damals noch nicht vollständig verkraftet hat und das wirkt sich auch auf den Junggesellinnenabschied und ihre Gedanken aus. Clare war früher Noras Beste Freundin und wirkt sehr eingebildet, da sie immer die tollste sein will und Schwierigkeiten hat, wenn es nicht nach ihrer Nase geht. Flo ist die neue beste Freundin von Clare, die total überdreht von Clare schwärmt, ihre Doppelgängerin zu sein scheint, die Party überperfekt machen möchte und dadurch umso merkwürdiger wirkt, da sie bei jeder kleinsten Abweichung ausrastet. Daneben gibt es noch Nina, die als Ärztin arbeitet, noch mit Nora befreundet ist und ihren eigenen sehr direkten Sarkasmus hat. Dann Tom, der genauso wie Nina homosexuell ist, aber sonst weitestgehend normal wirkt und Melanie, die einzige Mutter bei der Party, die ziemlich schnell zurück nach Hause kehrt.
Doch auch wenn die Zusammenstellung dieser Personen interessant ist und ich sie genaustens kennenlernen konnte, hätte ich etwas anderes vom Buch erwartet und vor allem mehr Spannung.

Mein Fazit zu diesem Buch, ein ganz passabler Thriller, der mir zwischenzeitlich zu langamtig war, mittendrin fast gar keine wirkliche Spannung hatte und ich wusste leider zu schnell wie das Ende sein wird. Auch wenn er sich angenehm und interessant lesen ließ, fehlte die gewisse Spannung.