Ein mörderischer Junggesellinnenabschied im Glass House

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blomster78 Avatar

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Nora Shaw erhält eine Einladung zum Junggesellinnenabschied einer früheren Freundin aus der Schulzeit. Da sie schon länger keinen Kontakt mehr haben, nimmt sie diese Einladung verwundert und zögerlich an. Die Party steigt dann in einem einsam gelegenen düster wirkenden Haus am Wald, schwer erreichbar und schlecht einsehbar. Die Stimmung unter den Gästen wirkt angespannt, nicht locker und nur aufgesetzt fröhlich. Es werden verschiedene Spielchen gespielt, die alle, so scheint es, nur den Hintergrund haben, Nora zu demütigen und/oder auf ein großes Geheimnis aus ihrer Vergangenheit anzuspielen. Schließlich eskaliert die ganze Situation und ein Mensch stirbt. Nora wacht im Krankenhaus auf und hat neben Blutergüssen, Wunden und Schrammen auch Erinnerungslücken. Bald gerät sie als Tatverdächtige ins Visier der Polizei. Sie kann aus dem Krankenhaus flüchten und auf eigene Faust zum „Glass House“ zurückkehren. Dort findet sie zu ihrer Erinnerung zurück und entkommt abermals knapp mit dem Leben.

Cover:
Das Cover ist genregerecht gestaltet; es lässt düstere Stimmung aufkommen und spielt mit der Fantasie des Betrachters. Die Schrift ist rot/pink gehalten, was mir nicht so gut gefällt, da die Farben sich gegenseitig „stechen“.

Aufbau / Inhalt:
Das Buch lässt sich gut lesen und die Story hat einen deutlichen Spannungsbogen, v.a. gegen Ende hin entwickelt es sich zum Pageturner. Leider plätschert die Handlung in der Mitte des Buches aber ziemlich dahin. Nach Abschluss des Buches ist klar, dass es trotzdem alles wichtige Inhalte sind, aber 50 Seiten weniger hätten es sicher auch getan.
Es wird aus vermeintlich verschiedenen Zeitperspektiven erzählt. Einerseits hat man Nora, die im Krankenhaus liegt und sich die Ereignisse des Wochenendes mühsam gedanklich rekonstruiert, auf der anderen Seite sind ihre Erinnerungen die eigentliche Handlung des Wochenendes. Dem Verständnis ist das gar nicht abträglich, sondern es erhöht sogar manches Mal die Spannung, weil so durchaus Cliffhanger eingebaut werden können.
Den Titel des Buches finde ich unpassend, weil er v.a. die Fantasie des Lesers anspricht und irgendwie in eine falsche Richtung lenkt. Natürlich liegt das Haus am Wald und wirkt eher düster (trotz seiner Galsfronten). Aber der „dunkle dunkle Wald“ hat so viel gar nicht mit der Handlung zu tun, so dass die Bezeichnung des Hauses (Glashaus / „Glass House“) ö.ä. treffender gewesen wäre.

Fazit:
Mir hat das Buch „Im dunklen dunklen Wald“ gut gefallen. Es ließ sich gut und flüssig lesen und ich war, besonders gegen Ende, sehr gespannt auf die Lösung. Der mittlere Teil war mir etwas zu langatmig. Leider finde ich den Titel unpassend gewählt. Insgesamt ein gut gemachter Thriller, den ich gerne weiterempfehlen werde.