Junggesellinnenabschied wird zum Horrortrip

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glücksklee Avatar

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Wie der Klappentext bereits verrät, steht im Mittelpunkt der Handlung Clares Junggesellinnenabschied, der in einem Haus in einem abgelegenen Waldstück gefeiert wird. Was eigentlich ein harmloses Event, wenn auch ein für Nora, die Protagonistin der Handlung, ein mit gemischten Gefühlen verbundenes Treffen sein sollte, entwickelt sich langsam aber sicher zu einem wahren Horrortrip.
Für mich persönlich hat sich das erste Drittel des Thrillers ein wenig gezogen – die Einführung in das Gefühlsleben von Nora, die Andeutungen, die zum Teil (wenigstens zu diesem Zeitpunkt der Handlung) noch nicht ganz aufschlussreich sind, haben sich ein wenig gezogen. Allerdings beginnt die Handlung spätestens ab dem zweiten Drittel an Fahrt aufzunehmen.
Geschickt schafft es Ruth Ware, das eine Grundspannung aufgebaut wird, die für den Rest der Handlung gehalten bzw. noch weiter gesteigert wird. In Rückblenden beleuchtet Nora auch immer wieder Ereignisse aus ihrer Vergangenheit – man gewinnt so einen Eindruck von der Freundschaft, die Clare und Nora einst verbunden hat.
Die Autorin lässt Nora aus der Ich-Perspektive ihre Erlebnisse (sowohl in Gegenwart als auch Vergangenheit) berichten. Dabei gelingt es ihr unglaublich gut, dass man ihre Anspannung und ab einem gewissen Punkt auch ihre Angst hautnah miterlebt. Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und trägt zur grundsätzlich spannenden und düsteren Atmosphäre der Geschichte bei.
Auch wenn man ab einem gewissen Punkt der Handlung eine Ahnung von dem etwaigen Ausgang der ganzen Geschichte haben kann, hat dies meiner Meinung nach der Spannung der Erzählung keinen Abbruch getan. Ich jedenfalls habe mit „Im dunklen, dunklen Wald“ ein paar spannende und aufreibende Lesestunden verbracht und kann diesen Thriller jedem empfehlen, dem psychologische Spannungsbögen gefallen. Daher bewerte ich den Thriller auch mit fünf von fünf möglichen Sternen.