Mehr Spannung geht nicht

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heinoko Avatar

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Wow! Da sitze ich, völlig erschöpft, weil ich dieses Buch in einem Stück durchgelesen habe. Es war mir unmöglich aufzuhören. Seite um Seite um Seite...

Nora wird überraschenderweise zu einem Junggesellinnenabschied eingeladen von Clare, einer ehemaligen Freundin, zu der sie über 10 Jahre keinen Kontakt mehr hatte. Nach einigem Zögern nimmt sie die Einladung an. Das Zusammentreffen mehrerer Personen, die sich teilweise nicht kennen, in einem Haus tief im Wald versteckt, gestaltet sich von Anfang an etwas schwierig, aber dann läuft es mehr und mehr schief...

Sowohl Buchtitel als auch Cover hätten in der Buchhandlung eine Sogwirkung auf mich: Nimm mich mit, ich verspreche grauseliges Schaudern...
Und so ist es auch. Bereits der Bucheinstieg mit nur 2 Worten "Ich laufe." genügt, um die Phantasie in Bewegung zu setzen und ein sehr ungutes Gefühl entstehen zu lassen.
Die Autorin versteht es großartig, Situationen und innere Befindlichkeiten in Szene zu setzen. Ihre Schilderungen werden mit allen Sinneswahrnehmungen ausgestattet, so dass der Leser keine Chance hat, sich dem Geschehen zu entziehen. Selbst harmloseste Darstellungen beinhalten irgend etwas, man weiß nicht was, aber etwas Gefährliches, Drohendes. Nur Weiterlesen hilft, diesem leisen Schicksalsgrollen zu begegnen, meint man. Aber durchs Weiterlesen gerät man schließlich in einen Strudel von Ereignissen, durch den man selbst durcheinandergewirbelt wird. Die Autorin schreibt den Leser geradezu schwindelig und erst am Ende wird man, völlig derangiert, aus der Handlung ausgespuckt. Was für ein Buch!