Subtile Spannung vom Feinsten

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fritzi27 Avatar

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„Im dunklen dunklen Wald“ ist das Romandebüt von Ruth Ware – bleibt zu hoffen, dass diese Autorin weiterschreiben wird.
Ein sehr dichter Thriller ist ihr gelungen, die Sprache ist flüssig und angenehm, ohne langweilig zu wirken. Die Charaktere sind vielschichtig und glaubhaft. Der Spannungsbogen sauber herausgearbeitet und so gestaltet, dass der Leser bei der Stange bleibt und sich immer wieder fragt, wie denn dieser Thriller wohl enden mag.
Schwierig ist es, die Handlung zu beschreiben, ohne zu viel zu verraten. Das wäre grade im vorliegenden Buch sehr schade, denn vieles über die Protagonistin Leonora Shaw wird erst im Laufe der Handlung verraten. Dies ist auch gut so, denn es wurde als Stilmittel wohlüberlegt eingesetzt.
Lee, die sich jetzt Nora nennt, wird überraschenderweise zum Junggesellinnenabschied ihrer alten Schulfreundin Clare eingeladen, zu der sie seit über zehn Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Aus ihr selbst unerfindlichen Gründen entschließt sich Nora aber doch, an dem Wochenende in einer Villa in Northumberland teilzunehmen. Zur Entscheidung trägt bei, dass eine weitere alte Freundin ebenfalls kommt.
Schon das Eintreffen der Gäste, die unterschiedlicher nicht sein könnten, im Glass House und diese Villa selbst, erzeugt beim Leser ein gewisses subtiles Unwohlsein, das sich im Laufe des Wochenendes immer mehr steigert. Vieles mag darin begründet sein, dass die unterschiedlichen Gäste, jeder auf seine Art, mit Bemerkungen, Spitzen und Anzüglichkeiten nicht hinter dem Berg halten. Die Organisatorin der gesamten Veranstaltung, die quirlige Flo, entpuppt sich zum Beispiel als psychisch ziemlich angeschlagene Persönlichkeit.
Wie gesagt, ich möchte keinesfalls etwas verraten. Fakt ist, dass der Höhepunkt des Wochenendes ein sehr negativer ist und dazu führt, dass sich die meisten der Protagonisten in einem Krankenhaus wiederfinden.
Nora selbst leider unter Gedächtnisverlust und verzweifelt an ihren erfolglosen Anstrengungen, ihr Gedächtnis wiederzufinden.
Mehr soll nicht gesagt werden. Nur eines noch: absolute Leseempfehlung von meiner Seite!