Tod eines qalunaat

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mammutkeks Avatar

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Auch das ewige Eis der Arktis ist kein Ort mehr, an dem es keine Touristen gibt. Und da die unwirtliche Landschaft ein Erkunden auf eigene Faust unmöglich macht, gibt es FührerInnen wie Edie Kiglatuk, die zwei US-Amerikanern die Eigenheiten des Landes und der Kultur der Inuit begreifbar machen will.

Doch auf dem Jagdausflug wird einer der beiden Touristen, wie alle Weißen von den Inuit als qalunaat bezeichnet, getötet. Edie versucht zwar alles, ihn zu retten - mit Unterstützung ihres Stiefsohnes Joe und der Tante Martie (von der man hoffentlich noch ganz viel erfahren wird), aber auf dem abenteuerlichen Flug durch den Schneesturm stirbt Felix Wagner. Fraglich ist, wie "die Behörden" mit diesem Todesfall umgehen.

Für meine Begriffe erzählt Melanie McGrath in ihrem ersten Roman "Im Eis" sehr kenntnis- und detailreich vom Leben und Überleben im Eis sowie von den Inuit - mitsamt ihrer Vorurteile und Einschätzungen der "Weißen", der qalunaat. Gleichzeitig gibt es in den zwischenmenschlichen Beziehungen sehr viel Überschneidungen zur eigenen Lebenswelt - und die Erkenntnis, dass die Unterschiede manchmal so groß gar nicht sind.

Die ersten Seiten sind auf jeden Fall sowohl ganz anders als übliche Krimis - als auch ganz normal: Es stirbt jemand, es gibt Verdächtige, es wird ermittelt. Dazu kommen wirklich interessant gestaltete Personen, die Beschreibung von völlig fremden Lebenswelten und ein Stil, der mich positiv überrascht hat.