Solider Krimi

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
rinoa Avatar

Von

Die junge, vielversprechende Ermittlerin Lilly Hed lässt sich aus privaten Gründen von Stockholm ins idyllische Nynäshamn versetzen. Dort gibt es aufgrund der hohen Temperaturen immer wieder Brände, auch Menschen sterben. Doch waren das wirklich Unglücksfälle? Oder macht sich ein Mörder die hohe Brandgefahr zunutze? Lilly nimmt die Ermittlungen auf.

Zunächst einmal fand ich „Im Feuer“ wirklich super geschrieben und auch die kurzen, knackigen Kapitel führten dazu, dass ich unbedingt weiterlesen wollte. Zwischendurch gibt es dann immer wieder Tagebucheinträge von früher, die man lange nicht zuordnen kann. Auch hat die Autorin mit Lilly Hed eine sehr sympathische Ermittlerin geschaffen, deren Privatleben (sowohl das vergangene, als auch das aktuelle) mir allerdings insgesamt doch etwas zu viel Raum eingenommen hat.

Das zugegebenermaßen wirklich erschreckende Szenario der schwer zu kontrollierenden (Wald-)Brände ist sehr plastisch und aus verschiedenen Blickwinkeln (Betroffene, Feuerwehrmann Jesper, Lilly) beschrieben; ich konnte den Rauch teilweise fast riechen.

Es gibt aber auch immer wieder Längen und der Autorin gelang es nicht, die Spannung über die komplette Lektüre hinweg hoch zu halten. Möglicherweise lag das auch an dem bereits erwähnten recht ausführlich beschriebenen Privatleben Lillys (obwohl ich verstehen kann, dass das teilweise auch notwendig war). Ich fand es zwar schon spannend, die Ermittlungen zu verfolgen, so richtig gefesselt war ich allerdings nicht.

Am Schluss nimmt die Geschichte dann noch einmal so richtig Fahrt auf und die Auflösung war für mich doch überraschend und gut gelungen. Die Puzzleteile fielen auf ihren Platz und gaben ein insgesamt stimmiges Bild ab.

Für mich ein solider, vielleicht manchmal etwas behäbiger Krimi mit kleinen Schwächen, nicht herausragend, aber trotzdem guter Durchschnitt. Ich denke ich werde auch den nächsten Teil rund um Lilly Hed lesen.