Mystisches Museum

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Die neunjährige Alice besucht gerne mit ihren vier jüngeren Geschwistern und dem Kindermädchen Maj das Naturhistorische Museum in Göteborg. Eines kalten Jännertages verschwindet das Mädchen spurlos, die anderen kehren ohne die lebhafte Alice nach Hause. Sowohl die Museumswärter als auch die Polizei können sich nicht erklären, wo das Kind geblieben sein könnte.

Sehr atmosphärisch beginnt die Geschichte im Museum und versetzt uns zurück ins Jahr 1926. Interessante Ausstellungsstücke von Weichtieren über Säuger bis hin zum Walsaal und zum Diorama mit weitläufigem Wald, wo Elche hausen, lassen einen rasch selbst zwischen den faszinierenden Exponaten ankommen. Dann verschwindet auch schon die Neunjährige und mit einer unglücklichen Zeitverzögerung geht die Suche los. Hauptwachmeister Nils Gunnarsson versucht zu ermitteln, stößt aber allerorts auf Unwissen, Schweigen oder Misstrauen. Da kommt Journalistin Ellen Forsell gerade recht und kann alsbald wichtige Informationen liefern. Dennoch tappt man lange im Dunklen, vergehen ungewisse Stunden der Untersuchung im Museum, das irgendetwas Unheimliches ausstrahlt und bisweilen den Eindruck erweckt, als lebten die ausgestopften Tiere noch. Unterschiedlichste Figuren, eine ungewöhnliche Familie und ein schauriger Ort des Geschehens lassen die eher ruhige Handlung doch kurzweilig daherkommen, vielerlei Erklärungen für das Verschwinden der Neunjährigen sind denkbar, die Lösung so einfach wie nie vermutet.

Nicht auffallend spektakulär und doch fesselnd, so könnte man „Im Finsterwald“ kurz beschreiben, die Ermittlungen stehen weniger im Vordergrund als viele persönliche Details zu den einzelnen Figuren, was insgesamt den Reiz der Geschichte ausmacht. Durchaus lesenswert, wenn man Gemächliches und Kriminalistisches aus den 1920er-Jahren sucht.