Nachts im Gruselmuseum

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
cherryblue_4 Avatar

Von

Das Cover gefällt mir richtig gut; blau, eine gelbe Mondsichel und schwarze Silhouetten von Gebäuden und Bäumen. Ist richtig passend gewählt.
Wer hätte gedacht, dass es im Museum so gruselig einhergehen kann?
Ein Museum, in dem ein kleines Mädchen verschwindet, ein Hausmeister, der sonderbar ist, ein Museumsdirektor, der noch sonderbarer ist, eine Familie, die aneinander vorbei lebt und ihre eigenen psychischen Probleme hat, ein überfordertes Kindermädchen, das selbst noch ein Kind ist, zwielichtige bzw eigenbrötlerische Gestalten und seltsame Museumsmitarbeiter; sie alle bilden den Personenstamm, denen der Ermittler im Laufe seiner Arbeit für den Fall begegnet.
Dass die ganze Geschichte im Jahre 1926 spielt, ist eine willkommene Abwechslung gewesen und fügt sich so mühelos ins Geschehen ein; das war dem interessanten Schreibstil der Autorin zu verdanken. Der Ermittler hat sich auf seine Fähigkeiten zu ermitteln verlassen, auf seinen logischen Menschenverstand Fakten zu sammeln und er hat sich mit den Menschen in seinem Umfeld zu unterhalten.
Die persönlichen Abgründe der einzelnen Verdächtigen, sowohl im Museum als auch in der Familie selbst, waren teilweise richtig beängstigend und waren ein gefundenes Fressen für die ermittelnden Beamten. Da wo Menschlichkeit hätte herrschen sollen, war meistens nichts zu erkennen, auch wenn sie doch irgendwo vorhanden war.
Es war kein klassischer Krimi in dem Sinne, dass ein Mord passiert ist, sondern man ist auf der Suche und dann auf der Suche nach dem Mörder. Wobei das Wort Mörder etwas weiter gefasst werden darf.