Schauplatz Naturkundemuseum und sonderbare Verhältnisse in einer kinderreichen Familie
„Im Finsterwald“ schließt zeitlich unmittelbar an den Vorgängerband „Die Pestinsel“ an, in dem 1925 Hauptwachmeister Nils Gunnarsson seine ehemalige Liebe Ellen Grönblad als Informantin auf die Quarantäneinsel Bronsholmen schickt.
1926 benötigt er Ellens Hilfe erneut, als das 16-jährige Kindermädchen Maj bei der Polizei aussagen muss und gleichzeitig eine Betreuung für 4 Kinder benötigt wird. Von Ellen, Nils Gunnarsons ehemals großer Liebe, gerade erst unmotiviert in eine arrangierte Ehe gedrängt, erwartet Nils ein angeborenes Talent zur Kinderbetreuung. Als Maj mit den Kindern im Naturkundemuseum war, verschwand dort in der Hetze, das Museum rechtzeitig zu verlassen, die 9-jährige Alice Guldin. Da die Kinder sich im Museum gut auskennen, könnte Alice den Erwachsenen weit voraus sein, die sie verzweifelt suchen.
Ellen, in ihrer jungen Ehe gelangweilt, findet in der Familie Guldin sonderbare Verhältnisse vor. Der Vater Filip ist offenbar bankrott, alkoholabhängig und gewalttätig, die Mutter wird gegen eine psychische Erkrankung von einem Arzt behandelt, dessen Rechnungen Vater Guldin nicht bezahlt – und Maj leistet ohne Lohn die Hausarbeit von mindestens drei Angestellten, die wegblieben, als Gulden sie nicht mehr bezahlte. Ellen hat mit ihren Fragen bei Maj offenbar eine empfindliche Stelle getroffen; denn warum sollte die ihrem Arbeitgeber gegenüber wie eine Co-Abhängige loyal sein?
Im Museum trifft Nils auf einen Direktor, der hoch motiviert ist, Besucher persönlich durch sein Reich zu führen, aber offenbar seine Fähigkeit überschätzt, jede Ecke und jeden Vorgang im Haus selbst zu kennen. Die Ermittlungen laufen aus mehreren Richtungen aufeinander zu: Tore, das zweitälteste Kind hat einen entschiedenen Standpunkt, was mit Alice geschehen ist, ihre Lehrerin gibt eine wichtige Aussage ab, Ellen erhält nur durch Maj gefilterte Informationen – und Nils lernt die Wissenschaftlerin Beate kennen, die aktuell in der Gästewohnung des Museums lebt und eine interessante Perspektive beitragen kann.
Die Beziehung zwischen Nils Gunnarsson und seiner Laienermittlerin Ellen wirkt zunächst so sonderbar wie die Verhältnisse in der Familie Guldin. Als in Rückblenden Majs Sozialisation „sei stets brav, um in der Hierarchie aufzusteigen“ deutlich wird, entpuppt sie sich jedoch als interessante Figur. Ein Schritt zur Auflösung findet tatsächlich im finsteren Wald statt, den Maj in ihren Fantasiegeschichten besonders unheimlich darzustellen versteht.
Fazit
Die Lösung des Falls konnte mich überraschen, auch wenn ich es unbefriedigend fand, dass 1926 noch keine Polizeibehörde auf die Befragung von Kindern vorbereitet war. Beeindruckt bin ich, wie Marie Hermanson für jede Figur persönlich den Fall beendet. Wer sich in der "Pestinsel" vom Lost Place der Quarantänestation fesseln ließ, macht mit diesem Band nichts falsch, der in ein Museum und zu seinen skurrilen Angestellten führt.
1926 benötigt er Ellens Hilfe erneut, als das 16-jährige Kindermädchen Maj bei der Polizei aussagen muss und gleichzeitig eine Betreuung für 4 Kinder benötigt wird. Von Ellen, Nils Gunnarsons ehemals großer Liebe, gerade erst unmotiviert in eine arrangierte Ehe gedrängt, erwartet Nils ein angeborenes Talent zur Kinderbetreuung. Als Maj mit den Kindern im Naturkundemuseum war, verschwand dort in der Hetze, das Museum rechtzeitig zu verlassen, die 9-jährige Alice Guldin. Da die Kinder sich im Museum gut auskennen, könnte Alice den Erwachsenen weit voraus sein, die sie verzweifelt suchen.
Ellen, in ihrer jungen Ehe gelangweilt, findet in der Familie Guldin sonderbare Verhältnisse vor. Der Vater Filip ist offenbar bankrott, alkoholabhängig und gewalttätig, die Mutter wird gegen eine psychische Erkrankung von einem Arzt behandelt, dessen Rechnungen Vater Guldin nicht bezahlt – und Maj leistet ohne Lohn die Hausarbeit von mindestens drei Angestellten, die wegblieben, als Gulden sie nicht mehr bezahlte. Ellen hat mit ihren Fragen bei Maj offenbar eine empfindliche Stelle getroffen; denn warum sollte die ihrem Arbeitgeber gegenüber wie eine Co-Abhängige loyal sein?
Im Museum trifft Nils auf einen Direktor, der hoch motiviert ist, Besucher persönlich durch sein Reich zu führen, aber offenbar seine Fähigkeit überschätzt, jede Ecke und jeden Vorgang im Haus selbst zu kennen. Die Ermittlungen laufen aus mehreren Richtungen aufeinander zu: Tore, das zweitälteste Kind hat einen entschiedenen Standpunkt, was mit Alice geschehen ist, ihre Lehrerin gibt eine wichtige Aussage ab, Ellen erhält nur durch Maj gefilterte Informationen – und Nils lernt die Wissenschaftlerin Beate kennen, die aktuell in der Gästewohnung des Museums lebt und eine interessante Perspektive beitragen kann.
Die Beziehung zwischen Nils Gunnarsson und seiner Laienermittlerin Ellen wirkt zunächst so sonderbar wie die Verhältnisse in der Familie Guldin. Als in Rückblenden Majs Sozialisation „sei stets brav, um in der Hierarchie aufzusteigen“ deutlich wird, entpuppt sie sich jedoch als interessante Figur. Ein Schritt zur Auflösung findet tatsächlich im finsteren Wald statt, den Maj in ihren Fantasiegeschichten besonders unheimlich darzustellen versteht.
Fazit
Die Lösung des Falls konnte mich überraschen, auch wenn ich es unbefriedigend fand, dass 1926 noch keine Polizeibehörde auf die Befragung von Kindern vorbereitet war. Beeindruckt bin ich, wie Marie Hermanson für jede Figur persönlich den Fall beendet. Wer sich in der "Pestinsel" vom Lost Place der Quarantänestation fesseln ließ, macht mit diesem Band nichts falsch, der in ein Museum und zu seinen skurrilen Angestellten führt.