Im Herzen der Koralleninsel

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regenprinz Avatar

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Gerade habe ich das Buch zu Ende gelesen ... und mich bestens unterhalten gefühlt. Ein wunderschöner Schmöker - abenteuerlich, farbenprächtig und ein bisschen romantisch, mit einem zauberhaft exotischen Schauplatz und sympathischen Hauptfiguren. Äußerlich sehr hübsch aufgemacht, hält das Buch für mich, was Cover und Klappentext versprechen. Die Geschichte von Isabel liest sich spannend, die historischen Gegebenheiten der Insel sind äußerst lebendig dargestellt, ich habe mich stets "mittendrin" gefühlt.
Nach ihrer Ankunft muss Isabel erst einmal damit fertig werden, dass Missionar Conrad, der Mann, den sie heiraten wollte, vor wenigen Tagen verstorben ist. Leicht ist das nicht, obwohl sie ihn kaum kannte. Denn als Frau in der Fremde ganz allein auf sich gestellt zu sein, scheint schwierig. Doch Isa, wie sie der sprechende Kakadu witzigerweise rufen kann, erkämpft sich eine Perspektive - als Lehrerin will sie die Brüder der Mission unterstützen. Weder hat sie Vorurteile gegen die Einheimischen, noch sieht sie auf sie herab. Stattdessen bemüht sie sich um Verständigung und will ihre Sprache lernen. Und das schrecklich unbequeme Korsett mag sie bei der schwülen Hitze bald auch nicht mehr tragen ...
Als ein Mord geschieht und Noah sie auf seine Flucht ins Inselinnere mitnimmt, sieht und erlebt Isabel Dinge, von denen sie nicht zu träumen gewagt hätte. Doch sie wächst dabei über sich hinaus. Und die gemeinsamen Erfahrungen zeigen auch, dass jeder der beiden für den anderen einsteht, so ausweglos und gefährlich die Situation auch manchmal aussehen mag. Die Hintergrundgeschichte zu Noah wird dabei ganz allmählich offenbart und fügt sich perfekt in die übrige Handlung ein. Das Ende rundet den Roman für mich harmonisch ab und ich habe ihn zufrieden lächelnd zugeklappt.
Fazit: Ein wunderschöner, spannender Südsee-Schmöker für zauberhafte Lesestunden!