Leichte, exotische Lektüre

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
doppelgaenger Avatar

Von

Die junge Isabel reist nach Britisch-Neuguinea, um ihren Verlobten, den sie noch nie gesehen hat, zu treffen. Doch kaum angekommen muss sie erfahren, dass er an Malaria gestorben ist. Sie wird jedoch so herzlich von den Kolonialbrüdern aufgenommen, sodass sie zunächst beschließt, zu bleiben. Auch mit den Einheimischen kann sie schnell Freundschaft schließen. Dann begegnet sie Noah, einem Halbweißen, der als Dolmetscher in der Kolonie lebt. Hier deuten sich schon die ersten leichten Gefühle für ihn an. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, als Noah des Mordes beschuldigt wird und Isabel in den Urwald entführt, um dem Gesetz zu entfliehen. Hier drohen Gefahren, nicht nur vor ihren Verfolgern und tödlichen Schlangen… Und was ist mit Noahs Vergangenheit, die er versucht, zu verdrängen?
Obwohl das Grundgerüst des Romans auf historischen Fakten beruht, ist die Geschichte an sich schon sehr fiktiv. Zwischendurch fühle ich mich, als wäre ich in einem kitschigen Liebensroman, dennoch ist die sich entwickelnde Liebensgeschichte zwischen Isabel und Noah berührend. Sie meistern Höhen und Tiefen und kommen sich immer näher. Trotzdem fehlt ein wenig der Zugang zu den Beiden, da ihre Beziehung und die Abenteuer so unwirklich scheinen.
Der Schreibstil ist flüssig und beinhaltet tagebucheintragsähnliche Elemente. Dadurch kann der Leser dem Verlauf gut folgen und an den Gefühlen der Protagonisten teilnehmen.
Der Spannungsbogen ist im ersten Drittel des Romans kaum vorhanden, dafür konzentriert sich die dort fehlende Spannung auf den Rest des Buches.
Dieser Südseeroman ist anders, als der typische historische Roman und insgesamt nett zu lesen. Gerade auch, weil Isabel eine junge Frau mit Makeln ist, die trotzdem versucht, ihr Glück zu finden und dabei auch nicht vor fremden Kulturen zurückschreckt.