Ein fesselnder Schweden-Krimi mit lebendigen Figuren

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
stefan182 Avatar

Von

Inhalt: Der 11-jährige Nikolas lebt mit seinem Vater Joel, einem Holzfäller, allein in Finnland. Das Holzfällen wirft allerdings kaum Geld ab, sodass Nikolas und sein Vater jeden Rubel mehrfach umdrehen müssen; für teure Geschenke zu Weihnachten bleibt dementsprechend nichts übrig. Doch als ein Fremder das Haus der beiden besucht, scheint sich das Blatt zu wenden: Der Fremde benötigt Joels Fähigkeiten – für einen sehr gut bezahlten, aber streng geheimen Auftrag. Zur Erfüllung des Auftrags muss Joel allerdings Nikolas zurücklassen, um den sich nun die Tante kümmern soll. Diese ist aber ganz und gar nicht nett, verweigert Nikolas Essen und drängt ihn aus dem Haus. Kurzerhand fällt Nikolas einen Entschluss: Er begibt sich auf die Suche nach seinem Vater, der irgendwo, tief in den eisigen Weiten Finnlands, sein muss…

Persönliche Meinung: „Ein Junge namens Weihnacht“ ist ein phantastisches Kinderbuch von Matt Haig. Es handelt sich um den ersten Band einer dreibändigen Buchreihe, die sich mit dem Leben des Weihnachtsmannes beschäftigt (die einzelnen Bände lassen sich aber weitgehend unabhängig voneinander lesen). In „Ein Junge namens Weihnacht“ wird von einem auktorialen Erzähler erzählt, wie aus dem Jungen Nikolas der Weihnachtsmann wurde. Diese Geschichte ist einerseits voller zauberhafter Momente, andererseits aber auch nicht frei von Konflikten und Tragik: So trifft Nikolas auf seinem Weg neue Freunde, muss aber auch Verluste akzeptieren (dementsprechend gilt: Obwohl man natürlich durch Cover und Namen des Protagonisten weiß, worauf die Handlung hinausläuft, ist sie spannend, überraschend und nicht in ihrer Gänze vorhersehbar). Die Figur Nikolas ist insgesamt sehr schön ausgestaltet: Zwar weiß er nicht immer, was "richtig" ist, macht auch mal Fehler, doch trägt er insgesamt sein Herz auf dem rechten Fleck. Der Schreibstil von „Ein Junge namens Weihnacht“ ist anschaulich, flüssig zu lesen und zielgruppengerecht. Sehr schön hat mir dabei auch gefallen, dass der auktoriale Erzähler öfter die vierte Wand durchbricht und direkt mit den Lesenden spricht. Abgerundet wird der Roman durch eine Vielzahl lebendiger sowie detaillierter Illustrationen von Chris Mould, die den Text stimmig ergänzen. Insgesamt ist „Ein Junge namens Weihnacht“ ein zauberhafter Roman über Weihnachten, an dem nicht nur jüngere Lesende ihre Freude haben werden.