Interessant, aber langweilig erzählt.

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
brombeere Avatar

Von

Worum geht es?
Ein Kind findet einen toten Mann mitten im Wald. Der Fall benötigt fähige Ermittler*innen und so reisen Maya und Pär aus Stockholm nach Nordschweden.

Worum geht es wirklich?
Macht und Machtmissbrauch, Patriarchat und eine Welt im Wandel.

Lesenswert?
Ja, wenn auch mit mehreren Abstrichen.
Das Cover und der Klappentext sind auf jeden Fall ansprechend, auch wenn der Klappentext fast 75% des Buches wiedergibt. Das finde ich immer etwas enttäuschend.
Die Protagonist*innen waren angenehm und ich habe gerne von ihren Ermittlungen gelesen. Der Konflikt zwischen einem Team von außerhalb und den Personen vor Ort ist nichts neues, aber wird ganz gut dargestellt.
Generell merkt man, wie hier eine alte und eine moderne Welt aufeinander prallen. Dies bezieht sich auf Alter, Geschlecht und auch Wohnort. Die dabei gewählten Themen fand ich persönlich super und notwendig.
Die Umsetzung hingegen hat mir dann nur mäßig gefallen. Ich hatte das Gefühl als würde einfach keine richtige Spannung aufkommen und wirklich schwere traumatische Situationen werden mit einem einfachen Gespräch gelöst. Ich finde, dass das nicht dem Anspruch gerecht wird, wenn man versucht diese Themen gut umzusetzen. Um nicht zu spoilern möchte ich hier nicht ins Detail gehen.
Generell wird irgendwie viel erzählt und beschrieben, aber wirklich Emotionen haben die Figuren nicht. Dadurch wirken sie an vielen Stellen unglaubwürdig.
Die Autorin lebt zwar in Schweden, kommt jedoch aus Deutschland und ich finde, man merkt an vielen Stellen, dass dieses Buch für ein deutsches Publikum geschrieben wurde. Ständig werden schwedische und deutsche Redewendungen verglichen, bestimmte Begriffe werden samt Erklärung in der schwedischen Sprache genannt. Das ist an sich jetzt eine reine Tatsache, hat mir aber nicht so sehr gefallen.
Überhaupt war es allumfassend eher eine Beobachtungsperspektive von außen. Das war okay, aber nicht überzeugend. Dennoch würde ich den zweiten Teil der Reihe lesen.