Krimi mit Nebenschauplätzen

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kuddel Avatar

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Im Herzen so kalt ist ein Reihenauftakt einer Schwedenkrimireihe rund um die Ermittlerin Maya Topelius. Die Polizistin Maya wird in ganz Schweden zum Einsatz kommen, ihre drei guten Freundinnen sind teilweise mit in die Fälle involviert.
In diesem Band ermitteln Maya und ihr älterer Kollege Pär im kalten Östersund. Hier wurde ein Umweltaktivist hinterrücks erschossen. Die Bevölkerung gilt als eher wortkarg und die einheimischen Polizisten sind nicht erfreut über die Einmischung aus Stockholm. Es dauert eine Weile bis sich alle als Team zusammenfinden und an einem Strang ziehen.
Der Fall ist in diesem Buch in sich abgeschlossen, im Privatbereich gibt es Cliffhanger.

Die Ermittlungsarbeit tritt teils sehr in den Hintergrund, es geht oft um private Angelegenheiten Mayas oder die ihrer Freundinnen. Über eine dieser Geschichten hat die Autorin einen Bogen zum aktuellen Fall gestrickt, der leicht konstruiert wirkt. Die Hinweise der guten Freundin hätte es eigentlich nicht brauchen sollen, wenn von Beginn an ergebnisoffen in alle Richtungen ermittelt worden wäre. Hier liegt auch ein besonderer Kritikpunkt: die Polizeiarbeit erfolgte teilweise nicht professionell, es gab Personen, die anfangs aus unbekannten Gründen gar nicht zu den Verdächtigen gezählt wurden, Kollege Zufall und illegale Aktionen führen zur Lösung.
Über Pär erfahren wir in diesem Band nicht viel, der Fokus liegt auf Maya.
Die Autorin bringt diverse Brennpunktthemen (sexuelle Übergriffe, illegale Baumrodungen u.a.) mit in die Handlung, die aufgrund der Masse zu Lasten der Spannung gehen.
Der Erzählstil, auch die unterschiedlichen Perspektiven und kleinen Cliffhanger in den Kapiteln sind generell gut gemacht.
Der nächste Band ist für den 31.10.24 angekündigt, ich weiß nicht, ob ich mich dann noch an die Protagonisten erinnern werde. Für mich ist es ein Reihenauftakt mit reichlich Luft nach oben, für Cosy Crime Leser*innen aber sicherlich eine schöner Krimi, der gut in den Winter passt.