Identität, Alltag, Verlust
Anne Sauer gelingt es schon in der Leseprobe, einen emotional dichten und gleichzeitig modernen Ton zu setzen. Die Erzählerin Toni steht mitten im Leben – und doch schwankt sie zwischen Alltagsroutinen, unerfülltem Kinderwunsch und der Frage nach dem eigenen Platz. Der Einstieg ist schmerzhaft ehrlich und erschütternd: Ein stiller Abgang, körperlich wie seelisch, eindringlich und ohne Pathos geschildert.
Mit feinem Gespür für Zwischentöne zeichnet Sauer das Innenleben ihrer Protagonistin – zwischen Pärchenidylle und der Unsicherheit, ob dieses Leben wirklich das „richtige“ ist. Besonders beeindruckend ist, wie leichtfüßig und gleichzeitig intensiv der Text mit großen Themen umgeht: Mutterschaft, Selbstbestimmung, Partnerschaft und die Suche nach sich selbst. Der Alltag, der Lärm der Nachbarn, der stille Druck der Erwartungen – alles wirkt greifbar und lebensecht.
Auch sprachlich überzeugt die Leseprobe: Der Stil ist klar, lebendig und zugleich poetisch, oft fragmentarisch, dabei nie kitschig. Besonders stark: die Szenen, in denen sich Realität und Vorstellung überlagern – etwa in Antonias verstörendem Erwachen mit einem fremden Baby in einem scheinbar anderen Leben.
Fazit: Eine feinfühlige, kluge und literarisch eindrucksvolle Leseprobe. Wer Bücher mag, die unter die Haut gehen und den inneren Monolog ernst nehmen, wird hier fündig.
Mit feinem Gespür für Zwischentöne zeichnet Sauer das Innenleben ihrer Protagonistin – zwischen Pärchenidylle und der Unsicherheit, ob dieses Leben wirklich das „richtige“ ist. Besonders beeindruckend ist, wie leichtfüßig und gleichzeitig intensiv der Text mit großen Themen umgeht: Mutterschaft, Selbstbestimmung, Partnerschaft und die Suche nach sich selbst. Der Alltag, der Lärm der Nachbarn, der stille Druck der Erwartungen – alles wirkt greifbar und lebensecht.
Auch sprachlich überzeugt die Leseprobe: Der Stil ist klar, lebendig und zugleich poetisch, oft fragmentarisch, dabei nie kitschig. Besonders stark: die Szenen, in denen sich Realität und Vorstellung überlagern – etwa in Antonias verstörendem Erwachen mit einem fremden Baby in einem scheinbar anderen Leben.
Fazit: Eine feinfühlige, kluge und literarisch eindrucksvolle Leseprobe. Wer Bücher mag, die unter die Haut gehen und den inneren Monolog ernst nehmen, wird hier fündig.