Sprachlich stark, inhaltlich zu bemüht – ein gemischter Ersteindruck
Die Leseprobe zu Im Leben nebenan von Anne Sauer ist ein emotional aufgeladener Einstieg in eine Geschichte über Beziehungen, Lebensentscheidungen und mögliche Parallelwelten. Die Autorin versteht es, Stimmungen intensiv zu beschreiben – teils fast schon schmerzhaft direkt.
Sprachlich ist die Leseprobe definitiv stark: Anne Sauer schreibt bildhaft, kraftvoll und mit gutem Gespür für Rhythmus und Atmosphäre. Viele Passagen wirken fast poetisch, ohne dabei zu verkopft zu sein. Auch der Wechsel zwischen Alltagsbeobachtungen und tiefer Gefühlswelt gelingt ihr überzeugend.
Inhaltlich ist der Einstieg allerdings nicht ganz so rund. Die Geschichte setzt stark auf emotionale Wucht, mit einer sehr expliziten Schilderung einer Fehlgeburt gleich zu Beginn. Diese Szene ist zweifellos mutig, aber sie fühlte sich für mich fast schon zu bewusst „dramatisch“ inszeniert. Auch die spätere Darstellung einer möglichen Parallelrealität – Toni wacht in einem fremden Leben als Mutter auf – wirkt auf mich etwas überkonstruiert. Es fehlt (noch) an Struktur und Klarheit, was die Richtung der Geschichte betrifft.
Was bleibt, ist ein starker sprachlicher Eindruck, aber ein inhaltlicher Verlauf, der bei mir eher Unbehagen als Neugier ausgelöst hat. Ich sehe viel Potenzial, hoffe aber, dass sich die Erzählung im weiteren Verlauf weniger bemüht anfühlt und mehr Natürlichkeit entwickelt.
Sprachlich ist die Leseprobe definitiv stark: Anne Sauer schreibt bildhaft, kraftvoll und mit gutem Gespür für Rhythmus und Atmosphäre. Viele Passagen wirken fast poetisch, ohne dabei zu verkopft zu sein. Auch der Wechsel zwischen Alltagsbeobachtungen und tiefer Gefühlswelt gelingt ihr überzeugend.
Inhaltlich ist der Einstieg allerdings nicht ganz so rund. Die Geschichte setzt stark auf emotionale Wucht, mit einer sehr expliziten Schilderung einer Fehlgeburt gleich zu Beginn. Diese Szene ist zweifellos mutig, aber sie fühlte sich für mich fast schon zu bewusst „dramatisch“ inszeniert. Auch die spätere Darstellung einer möglichen Parallelrealität – Toni wacht in einem fremden Leben als Mutter auf – wirkt auf mich etwas überkonstruiert. Es fehlt (noch) an Struktur und Klarheit, was die Richtung der Geschichte betrifft.
Was bleibt, ist ein starker sprachlicher Eindruck, aber ein inhaltlicher Verlauf, der bei mir eher Unbehagen als Neugier ausgelöst hat. Ich sehe viel Potenzial, hoffe aber, dass sich die Erzählung im weiteren Verlauf weniger bemüht anfühlt und mehr Natürlichkeit entwickelt.