Ein Buch für Frauen um die 30

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Das Cover sieht wunderschön aus und passt auch sehr gut zu der Stimmung in dem Buch, sehr melancholisch. Man hat nämlich das Gefühl, sowohl Antonia als auch Toni werden in der Geschichte von ihrer jeweiligen Lebenssituation übermannt und wollen am liebsten einfach nur abtauchen.

Anhand zweier alternativer Lebensentwürfe wird dargelegt, was es für das Leben einer jungen Frau bedeutet, ein Kind zu haben oder sich dagegen zu entscheiden bzw. keines bekommen zu können. Leider machen es sich beide Protagonistinnen nicht leicht und hadern sehr mit ihrer jeweiligen Situation. Das macht die Stimmung in dem Buch sehr bedrückt.

Eine wirkliche Handlung gibt es nicht. Es ist mehr ein literarisches Abwägen von verschiedenen Herausforderungen, mit denen Frauen um die 30 konfrontiert sind: das genaue Planen, Bangen und Hoffen bei einer Kinderwunschbehandlung, die schwierigen Anfänge als Mutter, das nahezu erdrückende Gewicht einer Entscheidung gegen das Kinderkriegen und noch dazu die sich verändernde Beziehung zum Partner mit all seinen negativen Folgen.

Da die Themen inhaltlich nur auf eine sehr spezifische Lebensphase zutreffen, ist das Buch wahrscheinlich nur für einen eingeschränkten Leser:innenkreis geeignet. Für mich spielen diese Entscheidungen keine Rolle mehr, daher hat es mich nicht so sehr berührt bzw. teilweise sogar etwas gelangweilt.
Dass die "Auflösung" am Ende so uneindeutig ist, hat es mir auch schwer gemacht, das Buch wirklich zu mögen.