Hera Lind❤️

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Hera Linds Tatsachenroman "Im Namen der Barmherzigkeit" berührt auf eine tiefgreifende Weise, die einem lange im Gedächtnis bleibt. Die Geschichte von Steffi, die als Pflegekind auf einem abgelegenen Bauernhof ein Leben voller harter Arbeit und Missbrauch durchlebt, geht unter die Haut. Der Schmerz und das Leid, das Steffi über viele Jahre hinweg ertragen muss, ist erschütternd, doch gleichzeitig wird ihr unerschütterlicher Wille zum Überleben und ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft spürbar.

Besonders beeindruckt hat mich die Stärke, mit der Steffi trotz aller Widrigkeiten versucht, ihrem eigenen Kind eine bessere Kindheit zu ermöglichen. Ihre Suche nach der leiblichen Mutter und der Wunsch, aus dem Kreislauf des Missbrauchs und der Gewalt auszubrechen, geben der Geschichte eine hoffnungsvolle Note. Hera Lind erzählt dieses Schicksal mit großem Mitgefühl und gibt dabei einer Thematik Raum, die lange in unserer Geschichte verdrängt wurde.

Das Buch regt nicht nur zum Nachdenken an, sondern bringt einen auch dazu, sich mit den systematischen Missständen auseinanderzusetzen, denen Heimkinder über Jahrzehnte hinweg ausgesetzt waren. Die Schilderungen sind teils schwer zu ertragen, aber es ist wichtig, dass diese Geschichten erzählt werden. Hera Lind gelingt es, eine bedrückende, aber gleichzeitig mutmachende Geschichte zu erzählen, die sowohl das Leid als auch die Stärke und den Überlebenswillen von Steffi in den Vordergrund stellt.

Insgesamt hinterlässt "Im Namen der Barmherzigkeit" einen starken Eindruck und ist ein Mahnmal dafür, die Stimmen derjenigen zu hören, die viel zu lange zum Schweigen gebracht wurden.