Aufwühlend

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sylviemarie Avatar

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Die kleine Steffi wird als Pflegekind mit etwa 2 1/2 Jahren von der Familie Kellerknecht aufgenommen. Die Kellerknechts sind Bauern und haben es sich auf die Fahnen geheftet, zu jedem eigenen Kind ein Pflegekind "dazuzunehmen". Dafür werden sie in der Gemeinde - vor allem vom Pfarrer - frenetisch gefeiert. Ein trügerisches Idyll, denn die Pflegekinder sind für die Kellerknechts nichts weiter als Arbeitskräfte, für die sie von der Fürsorge auch noch regelmäßig Geld bekommen. Ein grausames Martyrium beginnt für Steffi und für die anderen Kinder die noch aufgenommen werden. Die "echten" Kinder dagegen werden verwöhnt. Einzig Pflegebruder Manfred ist ein Lichtblick für das geschundene Kind, wobei der Bub genauso leidet wie sie.
Wenn diese Geschichte erfunden wäre, wäre man geneigt zu sagen "das gibts doch gar nicht" - doch leider liest und hört man immer wieder von solch schrecklichen Kinderschicksalen. Es ist gut, dass jemand wie Hera Lind einmal mehr eines davon bekannt gemacht hat. Vielleicht sehen manche Menschen in Zukunft besser hin und vielleicht wird es irgendwann besser.
Ein großartiges Buch über ein schlimmes Thema.