Berührend, emotional

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In "Im Namen der Barmherzigkeit" von Hera Lind wächst das Pflegekind Steffi auf einem Bauernhof auf.
"Im Namen der Barmherzigkeit" nehmen die Pflegeeltern zu jedem eigenen Kind ein Pflegekind auf. Während die eigenen Kinder eine schöne Kindheit erleben dürfen, müssen die Pflegekinder wie Sklaven schuften und erleben viel Gewalt. Die Mädchen erfahren darüber hinaus besondere Grausamkeit.

Während des Lesens wurde mir immer wieder bewusst, dass es sich bei dieser Geschichte um eine wahre Begebenheit handelt. Es war manchmal wirklich schwierig, weiterzulesen; einige Szenen musste ich teilweise überfliegen, wenn relativ detailliert beschrieben wurde, was Steffi angetan wurde.

Hera Linds Schreibstil ist etwas ganz besonderes. Man wird so in den Bann des Buches gezogen, dass man gar nicht aufhören kann, zu lesen. Das Besondere hier ist, dass die ersten Kapitel in der dritten Person geschrieben sind. Doch sobald Steffi eigene Erinnerungen hat, wird in die Ich-Perspektive gewechselt, was die Handlung noch nahbarer und emotionaler macht.

Die Kapitel sind in Meilensteine von Steffis Leben unterteilt und immer mit Jahreszahlen hinterlegt, sodass man nachvollziehen kann, wie alt sie zu diesen Zeitpunkten war und wie diese ihr Leben beeinflusst haben.

Positiv aufgefallen sind mir auch die Nachworte von Hera Lind, Steffi und Karin Winkler, in denen sie darstellen, wie das Buch entstanden ist und persönliche Worte an den Leser richten.

Ich habe schon mehrere Bücher von Hera Lind gelesen und kann dieses, fast noch mehr als die anderen, nur weiterempfehlen. Was diesen Pflegekindern geschehen ist, darf sich nicht wiederholen und Aufklärung muss geleistet werden. Ganz klare Leseempfehlung mit 5/5 ♥️!