Erschreckend und bewegend

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padfoot Avatar

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Ein bewegender Tatsachenroman, der auf einer wahren Geschichte basiert.
Ich hätte das Buch am liebsten in einem Rutsch durchgelesen, das erschütternde Schicksal von Steffi, einem Pflegekind, das in den 1970er Jahren auf einem abgelegenen Bauernhof in der Steiermark aufwächst, hat mich nicht mehr losgelassen.
Steffi wird von der Familie Kellerknecht aufgenommen, die jedes Jahr ein Pflegekind bei sich aufnimmt. Schon früh muss sie hart arbeiten, um sich ihre Mahlzeiten und ihren Schlafplatz zu verdienen. Missbrauch, körperliche und seelische Folgen, Medikamentenmissbrauch, Aufenthalt im Krankenhaus und der Psychiatrie folgen. Mit fünfzehn wird sie schwanger und kommt in einem Kloster unter, wo sich Nonnen um ledige junge Mütter kümmern.
Der Roman beleuchtet ein dunkles Kapitel der Geschichte, in dem Pflegekinder systematisch bei verarmten Bauern untergebracht wurden. Hera Lind gibt diesen Kindern eine Stimme und erzählt ihre Geschichte mit viel Mitgefühl und Mut.
Insgesamt ist “Im Namen der Barmherzigkeit” ein tief berührendes Buch, das nicht nur über die Grausamkeiten der Vergangenheit aufklärt, sondern auch die Stärke und den Überlebenswillen der Protagonistin hervorhebt. Es ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und lange im Gedächtnis bleibt
Was mich allerdings etwas irritiert hat: Der Klappentext passt nicht eins zu eins zum Inhalt des Buches. Die Ereignisse werden zeitlich anders oder falsch geschildert und es fehlen meiner Meinung nach wichtige Informationen.