Mitreißende, unfassbare Lebensgeschichte
Puh! Was für ein Buch! Ich tauche auf aus der erschütternden, sehr bewegenden, gewaltsam-grausamen Lebensgeschichte von Steffi, dem in Wien geborenen Mädchen, das von ihrer Mutter direkt nach der Geburt ungeliebt ins Heim geschickt wurde und von dort von der Fürsorge auf einen Bauernhof in der Steiermark in eine Pflegefamilie vermittelt wurde, die ihre Pflegekinder als Arbeitskräfte, ja Sklaven, hielt. Die Fürsorge ließ sich unkompliziert mit einem großen Präsentkorb höfischer Lebensmittel abspeisen, und alle Unwägbarkeiten und blauen Flecke an den Pflegekindern waren ihnen selbst zuzuschreiben, so sagte Frau Kellerknecht stets.
Unfassbar, dass das Gelesene in den 70er/80er Jahren stattfand, eine Zeit, die nahe meiner eigenen Kindheit liegt. Man hat das Gefühl, man liest einen Roman der Hunderte Jahre zuvor spielt…
Doch es ist ein Tatsachenbericht von vor gar nicht allzu langer Zeit! Unglaubliche Taten, das Gefühl, „nur“ zweite Wahl zu sein, weil man ja Pflegekind ist und nicht die echten Kinder, gewaltsame Schläge ohne Grund bis hin zu Vergewaltigung – ohne Ausweg, ohne Lichtblick, ohne selbst zu wissen, dass es auch andere Zustände auf der Welt gibt! Völlig verloren und vergessen taumelt Steffi durch ihr Leben, bleibt tapfer, geht unter, kämpft immer weiter.
Ein Zitat von Seite 93 zeigt auf, wie wertlos die Pflegekinder runtergemacht wurden, da ähnliche Sätze immer wieder in sie eingepflanzt wurden:
„Die echten Kinder hatten je ein gekochtes Ei bekommen. Es war mir völlig klar, dass wir Pflegekinder keinen Anspruch ein ein eigenes Ei hatten.“
Hera Lind hat ein unglaublich mitreißendes Buch geschrieben. Man meint, als stiller Beobachter im Bauernhaus der Familie Kellerknecht zu lauschen. Eindrücke und Szenarien sind so lebendig dargestellt, dass man den Gestank aus dem Schweinestall riechen kann, der nach einer dort verbrachten Nacht an Steffi haftet, man hört die Stimme der „Mutti“, die Anweisungen zur Arbeit gibt, man leidet mit jedem Peitschenhieb mit, spürt die Schmerzen der barfüßig arbeitenden Pflegekinder und röchelt mit Steffi um Atem, wenn sie bei der Heu-Ernte fast an einem Asthma-Anfall erstickt.
Atem holen mußte ich nach Beendigung der Lektüre auch, um die tiefgreifend bewegenden Ereignisse zu verarbeiten.
Ohne vorweg greifen zu wollen, erlebt Steffi noch weitere Niederschläge und Katastrophen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden, hat aber auch Chancen, Vertrauen in wenige ausgewählte Menschen zu fassen. Steffi ist ein unglaublich starker Mensch!
Die Nachworte von Hera Lind und Frau Dr. Winkler, der behandelnden Ärztin und Psychotherapeutin von Steffi, läßt noch einmal mehr verstehen, dass das, was man gerade gelesen hat, nicht fiktiv ist und echte Menschen dies alles in echt erlebt haben (auch wenn sie keine „echten“ Kinder waren)!
Das Nachwort von Steffi läßt endgültig den Tränen freien Lauf!
Dieses Buch ist so wichtig, es klingt lange nach – DANKE dafür!
Unfassbar, dass das Gelesene in den 70er/80er Jahren stattfand, eine Zeit, die nahe meiner eigenen Kindheit liegt. Man hat das Gefühl, man liest einen Roman der Hunderte Jahre zuvor spielt…
Doch es ist ein Tatsachenbericht von vor gar nicht allzu langer Zeit! Unglaubliche Taten, das Gefühl, „nur“ zweite Wahl zu sein, weil man ja Pflegekind ist und nicht die echten Kinder, gewaltsame Schläge ohne Grund bis hin zu Vergewaltigung – ohne Ausweg, ohne Lichtblick, ohne selbst zu wissen, dass es auch andere Zustände auf der Welt gibt! Völlig verloren und vergessen taumelt Steffi durch ihr Leben, bleibt tapfer, geht unter, kämpft immer weiter.
Ein Zitat von Seite 93 zeigt auf, wie wertlos die Pflegekinder runtergemacht wurden, da ähnliche Sätze immer wieder in sie eingepflanzt wurden:
„Die echten Kinder hatten je ein gekochtes Ei bekommen. Es war mir völlig klar, dass wir Pflegekinder keinen Anspruch ein ein eigenes Ei hatten.“
Hera Lind hat ein unglaublich mitreißendes Buch geschrieben. Man meint, als stiller Beobachter im Bauernhaus der Familie Kellerknecht zu lauschen. Eindrücke und Szenarien sind so lebendig dargestellt, dass man den Gestank aus dem Schweinestall riechen kann, der nach einer dort verbrachten Nacht an Steffi haftet, man hört die Stimme der „Mutti“, die Anweisungen zur Arbeit gibt, man leidet mit jedem Peitschenhieb mit, spürt die Schmerzen der barfüßig arbeitenden Pflegekinder und röchelt mit Steffi um Atem, wenn sie bei der Heu-Ernte fast an einem Asthma-Anfall erstickt.
Atem holen mußte ich nach Beendigung der Lektüre auch, um die tiefgreifend bewegenden Ereignisse zu verarbeiten.
Ohne vorweg greifen zu wollen, erlebt Steffi noch weitere Niederschläge und Katastrophen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden, hat aber auch Chancen, Vertrauen in wenige ausgewählte Menschen zu fassen. Steffi ist ein unglaublich starker Mensch!
Die Nachworte von Hera Lind und Frau Dr. Winkler, der behandelnden Ärztin und Psychotherapeutin von Steffi, läßt noch einmal mehr verstehen, dass das, was man gerade gelesen hat, nicht fiktiv ist und echte Menschen dies alles in echt erlebt haben (auch wenn sie keine „echten“ Kinder waren)!
Das Nachwort von Steffi läßt endgültig den Tränen freien Lauf!
Dieses Buch ist so wichtig, es klingt lange nach – DANKE dafür!