Hammer!

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Wow, was hat Miriam Georg hier wieder gezaubert? Sie entführt uns in das Hamburg um 1914, wo wir Alice, Henk und Rosa Bloom kennenlernen, die in ärmlichen Verhältnissen leben. Ihnen gegenüber die Familie Reeven, angesehen und von hohen Standes, schließlich gehört ihnen eine Bank und die Holsten Brauerei. Die Gegensätze, die die Autorin hier beschreibt, könnten unterschiedlicher nicht sein. Als sich Alice' und Johns Weg kreuzen, ist er hin und weg von der toughen Frau, die sich von ihrem gewalttätigen Ehemann scheiden lassen und das alleinige Sorgerecht für ihre Tochter haben möchte. John hilft ihr und schon beginnt die Schlammschlacht. Die Szenen der Armut sind so krass beschrieben, dass man eigentlich das Buch weglegen möchte, doch man ist so in dem Sog gefangen, dass es schlichtweg nicht geht. Dem gegenüber der Reichtum und die "Probleme" der Familie Reeven lassen einen förmlich den Kopf schütteln. Ich muss zugeben, dass mich die Geschichte rund um die Reevens am Anfang nicht mitgerissen hat, war Alice' Geschichte (auch die Rückblenden in deren Vergangenheit) umso eindrucksvoller. Der Auftakt der Dilogie hat es ins sich, ein toll recherchiertes Buch, der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm. Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil, denn der erste endet mit einem fiesen Cliffhanger.