Das Jahr 1923 und seine Folgen

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„Im Rausch des Aufruhrs“ von Christian Bommarius reiht sich in eine ganze Phalanx von Sachbüchern ein, die sich mit dem ersten Weltkrieg, der Weimarer Republik, oder dem Dritten Reich beschäftigen und dabei eine Form wählen, die beiläufigen Tagebucheinträgen oder einer Anekdotensammlung ähneln. Das scheint einen Nerv zu treffen, und auch solche Leser, die dem Sachbuch sonst eher abgeneigt sind, zu erreichen.
Christian Bommarius nun hat sich ganz dem Jahr 1923 gewidmet und trägt viele interessante Begebenheiten zusammen. Man liest teils amüsiert, teils geschockt von politischen und gesellschaftlichen Ereignissen, von Sittenverfall und Hyperinflation, von Gewinnern, Verbrechern und Idolen.
Auch wenn mir die Bücher von Florian Illies („1913“, „Liebe in Zeiten des Hasses“), Uwe Wittstock („Februar 33“) und Oliver Hilmes („Berlin 36“) besser gefallen haben, weil konzentrierter auf ein Thema eingegangen wurde und ich beim vorliegenden Buch doch oft in Gedanken abgeschweift bin und mich nicht immer auf den Text einlassen konnte, ist es zeitgeschichtlich ausgesprochen lesenswert.