vielfältiges Panorama - vielleicht zu viel?

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alicii Avatar

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Ich kann mich noch erinnern, dass ich es im Geschichtsunterricht besonders schwer fand, die 20er-Jahre zu durchblicken und eine Struktur in die vielen gleichzeitig stattfindenden Ereignisse zu bringen.

Vor dem gleichen Problem stand auch der Autor, er hat mit einer Ordnung anhand der Monate ein sinnvolles und gut funktionierendes Konzept gewählt. Die Auswahl und Kombination der erzählten Ereignisse und Porträts ist teilweise sehr gelungen, insgesamt aber etwas zu oberflächlich und sprunghaft. Vielleicht hätte er sich insgesamt mehr an das Konzept "weniger ist mehr" halten sollen und sich mehr Zeit nehmen sollen, die Geschichten ausführlich zu erzählen. Es wäre hilfreich gewesen, innerhalb der Monate noch eine Untergliederung nach Politik, Wirtschaft, Kultur etc. vorzunehmen.

Das Kapitel "Was weiter geschah" hat mir gut gefallen und ich bin beeindruckt von der umfangreichen Recherche, die hinter diesem Buch stecken muss. Der Schreibstil lässt den Leser in Kombination mit den teilweise absurd erscheinenden Ereignissen vergessen, dass es sich hier nicht um Fiktion, sondern die realen Ereignisse des Jahres 1923 handelt.