Eher seicht trotz Dichte

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kathl28 Avatar

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Aufgrund von Klappentext und auch Leseprobe habe ich mich auf eine Beschreibung der chinesischen Kultur, v.a. ihrer Menschen gefreut. Ersteres passiert, dabei werden jedoch so viele Themen aufgegriffen (Wanderarbeiter, Generationenkonflikt, Modernisierung vs. alte Bräuche, Studentenproteste, Ausnutzung,
Judenverfolgung, Drittes Reich, uvm.), dass der ganze Roman, im besonderen die Beschreibung der Protaginistinnen eher seicht ausfällt.
Das ist schade, da due Personen viel Potential bieten: Ein Patriarch, der sich sein Schuh-Imperium in Foshan aufbaut. Sein Sohn, der sich nicht vom Vater lösen kann, obwohl er immer wieder versucht, seinen eigenen Weg zu gehen. Er verliebt sich in Ivy, eine chinesische Arbeiterin, die ebenfalls das Gefühl hat, am falschen Ort zu sein.
Insgesamt ein Buch, das sehr interessante Einblicke ins chinesische (Arbeiter-)Leben gibt, dabei literarisch aber nicht sehr viel bietet.