Einblicke in die Arbeitsbedingungen der chinesischen Billiglöhner

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signalhill Avatar

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Spencer Wise weiß, wovon er in "Im Reich der Schuhe" spricht, hat er doch selbst auch in einer chinesischen Schuhfabrik gearbeitet. Der Roman hat sicher auch autobiographische Züge, aber er vermittelt mir ganz eindrücklich auch das Leben der einfachen Arbeiter, die dafür sorgen, dass wir unsere Mode günstig kaufen können. Was das Buch in Form eines Romans vermittelt, hat man so oder ähnlich zwar schon oft gehört, aber am Schicksal von Ivy kann man es sich besser verinnerlichen und vorstellen.

Dabei geht es einmal um den jungen Alex Cohen, von Beruf Sohn und auch ein wenig Idealist, der durch seine Freundin Ivy Einblicke in die Situation der Arbeiter bekommt und vieles besser machen möchte als sein Vater, zum anderen ist hier Ivy, die auf der anderen Seite steht und für einen minimalen Lohn und schlimme Arbeitsbedingungen arbeiten muss. Dabei haben mich besonders die katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen der chinesischen Arbeiter interessiert.

Das Buch weist einige Anlaufschwierigkeiten auf, und auch das Cover lässt mich mit einem Fragezeichen zurück, denn es passt einfach gar nicht. Man denkt hier an eine Geschichte aus Indien o.ä., auch, wenn es natürlich recht hübsch ist. Dennoch wäre eine stimmige Illustration gut. Später fesselt es mich sehr, wie der Autor den Zusammenhang der großen Wirtschaftsmächte, der Politik Chinas und das Leid der Arbeiter in Zusammenhang stellt. Das Buch bietet spannende Einblicke, wenn man sich für die Wirtschaftsmacht China und die Bedingungen dort interessiert. Nur dann würde ich "Im Reich der Schuhe" wirklich empfehlen. Da ich selbst schon oft in China war, war dieses Buch genau das Richtige für mich.