Exotische Welt, ferne Personen

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obilot Avatar

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Was mir an diesem Werk sofort auffiel ist das schöne Cover mit der exotischen Abbildung des Affen der mit Schmuck und in bunt schillernden Farben sofort ins Auge sticht. Man fühlt sich sofort in eine andere Welt versetzt und das passt auch perfekt zum Inhalt des Buches in dem der Leser ins ferne China versetzt wird.
In diesem Roman geht es zwar um Schuhe – der Vater hat eine Schuhfabrik die der Sohn übernehmen soll – doch auch weit darüber hinaus. Eigentlich bildet der Autor die chinesische Gesellschaft ab. Mal in mehr oder weniger sarkastischen Ton. Dabei wird vor allem die Gesellschaftshirachie und die damit verbundenen Ungerechtigkeiten thematisiert. Auch seine Zugehörigkeit zum Judentum und das Verhältnis von Vater und Sohn spielt eine größere Rolle. Dabei tauchen immer wieder Schuhe als Metapher in ganz unterschiedlichen Formen auf, was der Handlung einen roten Faden gibt und mir gut gefallen hat.
Das Thema des Romans ist so exotisch wie interessant. Jedoch hat der Autor eine distanzierende Schreibweise, so dass mir sämtliche Personen nicht nahekommen konnten. Beim Lesen wirkte es immer wie ein ferner beschreibender Blick von außen auf die Handelnden ohne dass ich mich wirklich mit ihnen identifizieren oder mich in diese hineinversetzen konnte, was das Weiterlesen an öfters mal etwas schwierig machte. Schade, ich finde das Buch hätte Potenzial noch etwas mehr aus der Geschichte zu machen.