Generationen

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milena Avatar

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Spencer Wise ist ein erfahrener Schreiber. "Im Reich der Schuhe" ist allerdings sein Erstlingsroman, in den viele Erfahrungen, die der Autor selbst in China gemacht hat, mit einfließen. Mit hat der Roman mit dem sehr stimmigen Cover insgesamt gut gefallen. Der junge Jude Alex Cohen wird in die Geschäfte seines reichen Vaters, der mit Schuhen sein Vermögen macht, eingeführt. Das ungewohnt enge Zusammenarbeiten der beiden ist nicht immer konfliktfrei. Alex war bislang von den Widrigkeiten des Lebens weitgehend verschont und sein Vater ist in gewisser Hinsicht auch nicht besonders einfühlsam, sondern gewohnt, dass Dinge zu laufen haben. Dieses Verhältnis zwischen Vater und Sohn, das für viele Familien sehr typisch ist, wenn auch nicht auf der geschilderten Vermögensebene, macht die Qualität des Buches aus. Beiwerk ist die nette Beziehung zu der engagierten Arbeiterin Ivy, die die Produktionsbedingungen in China als politischen Aspekt thematisiert und den interkulturellen Spannungsbogen der beiden verkörpert. Der Roman ist vielleicht nicht der ganz große Wurf, aber gut geschrieben und durchaus interessant zu lesen vor dem Hintergrund, dass der Westen von der Ausbeutung einer breiten unterbezahlten globalen Arbeiterschicht lebt.