Interessant, gleichzeitig zwiespältig

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jule1 Avatar

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Spencer Wises Roman "Im Reich der Schuhe" habe ich mit wechselnden Gefühlen gelesen.
Nach der Leseprobe war ich unendlich gespannt und freute mich über den Gewinn. Wirklich interessant war für mich, soviel über ein Land zu erfahren, in dem ich noch nie war und in das ich auch nicht unbedingt reisen möchte. Damit tut man den Bewohnern des Landes Unrecht und seiner Schönheit sicherlich auch. Aber diese furchtbare Überwachung eines jeden Menschen hält mich total davon ab, dorthin zu reisen. Diese Seite des Romans hat vieles verdichtet, was ich schon wusste. Aber immer, wenn man mit Romancharakteren zusammen wächst, werden die Geschichten dichter, hier eben besonders die politische Situation, die Machtlosigkeit von Millionen gegenüber einiger weniger. Das heißt, das sich auch in mir wiederholt eine Wut gegen ein solches Regime breit machte. Die Rahmenhandlung des Kampfes von Alex um die Anerkennung seines Vaters, um das Erwachsenwerden und auch die Liebesgeschichte zwischen Ivy und Alex ist realistisch beschrieben.
Eines jedoch hat mich wirklich zunehmend gestört und das ist die Ausdrucksweise besonders von Fedor, Alex Vater. Er wirft nur so mit Fäkalsprache um sich und das ist etwas, das mir überhaupt nicht gefällt und das ich absolut unnötig finde, um einen Standpunkt klar zu machen. Je weiter ich las, desto mehr störte es mich.
Insgesamt ist es jedoch ein Roman, den ich weiterempfehlt, denn ich glaube, dass er eine breite Interpretationsmöglichkeit und Diskussion bietet.