Politik, Schuhe, Familie

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klopfer Avatar

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Dieses Debüt ist eine gelungene Geschichte über Politik, Gesellschaft, Familie und Hierarchien, sowie Ziele im Leben.
Das Cover ist gut gestaltet und passt hervorragend zum Thema. Besonders der Affe als Symbol gefällt mir.
Die Geschichte und das Thema, eine offene Gesellschaftskritik, aber auch persönliche Einsichten (Biografie des Autors) sind wunderbar umgesetzt und versetzen einen in ein detailliertes China, wie es vielleicht wenige kennen, viele nur aus den Nachrichten.
Die Hierarchien sind gut ausgearbeitet und mitunter ist es erschreckend wie wenig die Hauptpersonen Bescheid wissen, über das was eigentlich los ist. Es werden die Augen verschlossen, bewusst und unbewusst, abhängig von der Position. Die Antagonisten arbeiten gut dagegen und bilden einen Kontrast der zu Beginn sehr stark erscheint, zwischendrin jedoch blasser wird, am Ende jedoch wieder stärker wird, da die genauen Hintergründe zu wage bleiben. Das macht neugierig auf die Biografie der Antagonistin.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich leicht und schnell lesen, es ist eine eher bildliche Sprache, was viel Raum für die Vorstellung bildet.
Auf Basis der Biografie des Autoren finde ich die Figuren sehr gelungen und authentisch. Mitunter fand ich jedoch die Sprunghaftigkeit des Protagonisten nicht nachvollziehbar. Eine Idee oder ein Gedanke wurde innerhalb von fünf Sätzen revidiert. Dies passierte jedoch nur ein- bis zweimal, ist also verschmerzbar.
Da ich gesellschaftskritische Geschichten und Bücher sehr gerne lese und mich auch in neue Themen diesbezüglich einarbeite, war dieses Buch sehr interessant für mich, es ist jedoch eine Geschichte, die auch unabhängig von diesen Interessen sehr gut gelesen werden kann und von mir daher eine volle Leseempfehlung bekommt.