Schuhe, Schuhe regieren diese Familie

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jackdeck Avatar

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Von Schuhen versteht Spencer Wise viel und der Leser nach Beendigung der Lektüre ein wenig mehr als bisher. Der junge Amerikaner Alex Cohen, sozialisiert in Boston, in der vierten Generation im Schuhgeschäft, Jude, Holocaustschatten, ist der Sohn eines rücksichtslosen und rabiaten Schuhfabrikanten, Fedor Cohen, der in China sein Geschäft betreibt und sein bisschen Privatleben in Luxushotels mit kühlem Service jeder gewünschten Art verbringt. Schuhfabrik – Hotel, mit dem Chaos und Schmutz im Land will er tatsächlich nicht in Berührung kommen. In den Strukturen muss er es, sonst kann er hier nicht produzieren. Sein Partner ist ein ehrgeiziger einheimischer Provinzfürst, der sich noch nicht am Ziel seiner Träume sieht, einer, der Menschen verschwinden lassen kann, und neuerdings sein Sohn und potentieller Nachfolger, ein finanziell verwöhntes Wohlstandskind mit einstweilen noch nebulösen Vorstellungen, der noch lernen muss, wie die Dinge laufen, wenn man als Ausländer in China Geschäfte machen will. Dieses Buch hat gute Anlagen, schafft es aber nicht den Leser zu fesseln und geht zum Ende hin auch noch im Pathos unter. Es ist keine Zeitverschwendung, aber auch kein Mustread, immerhin ein aufschlussreicher Ausflug nach China.Anfangs war es ziemlich zäh in die Handlung zu finden, wenn man am Ball bleibt wird man belohnt.