Starkes Debüt

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moma58 Avatar

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Spencer Wise hat mit seinem Debütroman eine interessante Lektüre mit knapp 400 Seiten geschaffen.
Das Thema ist weltweit bekannt: Es handelt sich um unausweichliche Generationskonflikte und um ein nicht untypisches Vater-Sohn-Verhältnis. Der Übervater versucht seinen 26jährigen Sohn Alex klein zu halten und doch will er ihn mit ins ganz große Schuhgeschäft aufnehmen. Alles tut der Übervater, alles, nur seinen Sohn nicht hochkommen lassen - das wäre für den "Kaiser der Schuhe" - so der Titel des Vaters - fatal.
Der Autor lässt in diesem Roman nichts aus. In Ich-Form und in einem eingehenden Schreibstil lässt er Alex von der in China ansässigen Firma, von den dort herrschenden Verhältnissen, von unterdrückten und ausgebeuteten Wanderarbeitern, von Selbstmord, Revolution, Luxuxhotels, chinesischer Mafia, einer wunderbaren Liebe und noch mehr erzählen. Teils humorvoll, teils fast schon erdrückend, manchmal im Rückblick und immer nachvollziehbar.
Manchmal waren es fast schon zu viele angeschnittene Themen. Trotzdem finde ich diesen Debütroman lesenswert. Vielleicht denkt gar mancher über den nächsten "Billig-Schuhkauf" nach. Dann hätte dieser Roman schon Früchte getragen.
Fazit: Ein Roman, der auf alle Fälle zum Nachdenken anregt und bestimmt nach dem Lesen für Diskussionen bei Schuhkäufern sorgt.
Was für mich leider überhaupt nicht stimmig ist, ist das Cover. Fast wäre dieser Roman deshalb an mir vorbeigegangen.