Stimmt nachdenklich

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krümelluna Avatar

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Der Debütroman von Spencer Wise handelt von Alex Cohen, einem 26jährigen Juden, der in China die Schuhfabrik seines Vaters übernehmen soll und sich in die 36jährige Ivy verliebt, die in der Fabrik seines Vaters als Näherin arbeitet. Durch sie wird Alex auf die vielen Missstände in der Fabrik aufmerksam, wie z. B. die Unterdrückung und Ausbeutung der Wanderarbeiter, die sogar festgesetzte Toilettenzeiten haben oder Lohnkürzungen bekommen. Der Leser erfährt auch einiges über die chinesische Politik, Kultur und alte Traditionen.

Ich fand das Buch anfangs sehr interessant, weil ich noch nie einen Roman gelesen habe, der in China spielt und war dementsprechend neugierig. Im weiteren Verlauf störten mich aber hauptsächlich die abgehackten Sätze und die Vulgärsprache, die der Ich-Erzähler Alex immer häufiger verwendet. Gut fand ich, wie sich langsam zwischen Alex und dessen Vater ein Konflikt bezüglich der Weiterführung der Firma entwickelt hat, nachdem Alex von Ivy auf die menschenunwürdigen Bedingungen, unter denen die Arbeiter der Firma zu leiden haben, hingewiesen wurde.

Alles in allem ein interessantes Buch, das sehr zum Nachdenken anregt. Vielleicht sollte man in Zukunft nicht bei jedem Klamotten- oder Schuhschnäppchen freudig zuschlagen.