Das Ende der DDR

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mama2009 Avatar

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Meine Meinung und Fazit:

Ich mag Bücher aus der Feder von Frank Goldammer und so habe ich mir auch diese Buch gekauft. Das Cover finde ich sehr gelungen und gibt die Stimmung und das Grau der damaligen Zeit bewusst wieder.
Die Geschichte spielt in drei verschiedenen Zeitabschnitten, Frühjahr 1988, Herbst und Winter 1989. In einer Zeit in der nichts mehr in Ordnung war, und man deutliche Aufbruchstimmung spüren konnte. Doch es wird nicht nur das positive hervorgehoben sondern auch die Fehler der Wende aufgezeigt.

Das neue Team des Kriminaldauerdienst ist interessant gewählt und bietet abwechslungsreiche Ermittler-Typen. Durch das gegenzeitige Gezäckel arbeiten alle effektiver, aber zeitweise fand ich es übertrieben und es kam zu keinen Erfolgen. Eher das Gegenteil, es wurde von einem Fettnäpfchen ins nächste getreten. Regelrecht dumm, das hat mich beim Lesen gestört. Unpassend. Obwohl ich der Meinung bin, dass die Kommissare Bach, Falck und Schmidt ausbaufähig sind,fehlt im aktuellen Buch für mich das, was mich bei Kriminalromanen packt. Aber ich gebe den Fortsetzungbänden eine Chance und "verfolge" und lese die Reihe weiter.

Ein Pluspunkt ist für mich die Wiedergabe der Zeit kurz vor der Wende und sein Überzeugung an den Staat, die durch winzige Details zu bröckeln begann. Ich vergebe 3 von 5 Sternen, wirklich viel Luft nach oben.

Meine Lieblingsstellen im Buch:
Frühjahr 1988 Kapitel 10: "In den letzten Tagen hatte sein Bild von der DDR Flecke und Kratzer bekommen. Was er früher als kleine Unzulänglichkeit betrachtet hatte, dass man anstehen musste nach Bananen, auf den Kohlehändler warten, eine Wohnung beantragen, viele Dinge nicht gleich kaufen konnte, dass man manches nur von unter dem Ladentisch bekam, Holz gegen Reifen tauschte, hatte hier auf einmal eine andere Bedeutung bekommen. Hier waren kein Aufbau und kein Fortschritt Hier sah man nur Stillstand und Verfall."
Winter 1989 Kapitel 6: "Ja, das stimmte. Es lag eine seltsame Stimmung in der Luft, eine Aufgeregtheit. Keine Unterdrückung mehr, keine Zensur, keine Angst. Nun war jeder für sein Glück selbst verantwortlich.