Fesselnder Reihenauftakt

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zwiebelchen73 Avatar

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“Im Schatten der Wende” ist für mich neben einem Krimi auch eine Zeitreise in meine Jugend. 1989 war ich selbst gerade 16 Jahre alt. An viele Dinge kann ich mich noch sehr gut erinnern und Frank Goldammer lässt die Stimmung dieser Zeit authentisch aufleben.
Die Unsicherheiten und Ängste, die Hoffnungen und Träume, aber auch die negativen Einflüsse, die dieser Wandel mit sich brachte, hat Frank Goldammer in diesem Buch greifbar eingefangen.
Die Handlung ist sehr komplex. Neben politischen und gesellschaftlichen Veränderungen erleben die Protagonisten auch große Umwälzungen im eigenen Leben und Denken. Vorurteile, die sich noch über Jahre hinweg halten sollten, treffen mit großer Wucht aufeinander.
Hauptmann Schmidt, Tobias Falck, Stefanie Bach und auch Sybille Suderberg wirken real, frisch und lebendig. Aber auch die Nebenakteure sind breit aufgestellt und vervollkommnen das Bild während der Wendezeit.
Die Gedankenwelten der einzelnen Personen spiegeln umfassend die damalige Atmosphäre sehr gut wieder. Die einzelnen Verbrechen, die es zu lösen gibt, scheinen auf den ersten Blick nichts miteinander gemein zu haben und doch ergeben sich nach und nach Parallelen, die spannend verwoben wurden. Hier wird noch einmal deutlich, mit welchen Hürden und Missständen es zu kämpfen galt.
Frank Goldhammer hat ein beneidenswertes Gespür für Schwingungen und menschliche Gefühle. So gelingt es ihm wieder einmal, uns seine Figuren ans Herz zu legen und real wirken zu lassen.
Die Verflechtung von Krimi und gesellschaftlicher Entwicklung bietet erneut eine spannende Grundlage für eine fesselnde Reihe. So freue ich mich bereits sehr auf die Fortsetzung.