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heidersv Avatar

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Hier schreibt jemand, der weiß worüber er schreibt. Der Autor war 14-15, als die mauer fiel, er erlebte es also hautnah in Dresden mit. Und er kennt den Verfall dieser Republik. Ohne moralischen Zeigefinger erzählt er die wechselvolle Geschichte des Polizeibeamten Tobias Falck, der zunächst an den Sozialismus glaubte und dachte, etwas Gutes zu tun und der jetzt plötzlich mit einer ganz anderen Realität konfrontiert wurde Gekonnt wird der Umbruch in eine Kriminalgeschichte verwebt, innerhalb der Tobias einige "alte" Fälle aufklären kann, weil niemand mehr die Aufklärung von offizieller Seite behindert. Denn im Sozialismus kommen natürlich keine Leichen weg und sexuelle Belästigung von Frauen oder gar Kindern gibt es auch nicht. In all das platzt dann eine westdeutsche Ermittlerin, die Amtshilfe bei der Suche nach einem Mörder benötigt. Aber irgendetwas ist an der Dame auch nicht ganz astrein. Es gibt ein paar Tote, hier hat der Autor wohl etwas dick aufgetragen, aber es ist ja auch Fiktion. Für jeden, der DDR nicht sofort mit "Der Dumme Rest" übersetzt, aber diesen Spruch noch kennt, ist das ein kurzweiliges und lesenswertes Buch.