Noch besser

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raschke64 Avatar

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Dezember 1989. Tobias ist Polizist und hat gerade beim Kriminaldauerdienst in Dresden angefangen. Nach der Wende ist alles ungewiss. Die alten Regeln gelten nicht mehr, es gibt auch keine neuen. Und so gerät er zusammen mit seinem Chef und seiner Kollegin in gleich mehrere undurchsichtige Fälle.

Ich habe sehr bedauert, dass Goldammers Reihe um den Polizisten Max Heller zu Ende ist. Das bedaure ich immer noch, aber die neue Reihe um Tobias und seine Kollegen macht das mehr als wett. Goldammer hat immer gut geschrieben. Doch sein neues Buch ist noch besser. Für die Reihe um Max Heller musste er viel recherchieren und konnte nur darüber schreiben. In der jetzigen Reihe war er dabei, hat die Zeit selbst erlebt, hat vielleicht an einigem darin Beschriebenen selbst teilgenommen. Das merkt man dem Buch deutlich an. Er hat im Detail die Stimmung eingefangen, die in der Zeit kurz vor der Wende, in der Wende und auch danach war. Wer sich ein bisschen in Dresden auskennt, hat sofort die beschriebenen Orte vor Augen. Auch die inneren Zwiespalte, die der junge Polizist durchlebt, sind absolut nachvollziehbar. Die ersten Ost-West-Konflikte werden beschrieben und obwohl die Ost-Polizisten ab und zu naiv sind, werden sie nicht lächerlich gemacht, sondern die Zeit wird einfach explizit einfangen. Das ist so etwas Besonderes, dass ich mich auf die nächsten Bücher dieser Reihe sehr freue.
Die eigentlichen Fälle treten manchmal in den Hintergrund, doch das finde ich nicht schlimm. Das Erfassen der Zeit ist für mich wichtiger, einfach nur Kriminalfälle gibt es genug. In anderen Büchern.